Im olympischen Eishockey-Turnier ist für Russland die Viertelfinal-Hürde Finnland zu hoch. Der Gastgeber verliert 1:3 und scheidet aus. In den Halbfinals stehen ausserdem Kanada, die USA und Schweden.
Am Freitag ist in den Halbfinals für Zündstoff besorgt. Einerseits kommt es unter den Top 4 zur Neuauflage des letzten Olympia-Finals zwischen den USA und Kanada und andererseits zum brisanten Nachbarschafts-Duell zwischen Finnland und Schweden.
Letztmals hatten die Russen 1992 in Albertville über die Goldmedaille jubeln können. Auch in Sotschi 2014 wurde nichts aus dem innigen Gold-Wunsch, zu stark und clever präsentierten sich die Finnen. Besonders nach dem frühen Rückstand durch Ilja Kowaltschuk (8.) reagierten die Nordländer abgebrüht und glichen nur eine knappe Minute später durch Juha-Matti Aaltonen zum 1:1 aus. Als der 43-jährige Oldie Teemu Selänne die Finnen zwei Minuten vor dem ersten Drittelsende in Front schoss, ahnten die Zuschauer bereits Böses. Nach Mikael Granlunds Treffer zum 3:1 (26.) nahm das Unheil definitiv seinen Lauf.
Coach Sinetula Biljaletdinow versuchte alles. Er ersetzte in der 26. Minute Goalie Semen Warlamow durch Sergej Bobrowski und unternahm damit einen letzten kläglichen Versuch, sein Team nochmals wachzurütteln. Doch das verzweifelte Anstürmen von Superstar Alexander Owetschkin und Co. nützte im Schlussdrittel nichts mehr, das bittere Viertelfinal-Out trotz überlegenem Schussverhältnis von 38:22 zu Gunsten der «Sbornaja» war Tatsache.
Schweden, der Olympiasieger von 2006, tat sich beim 5:0 gegen Slowenien lange Zeit schwer, ehe Daniel Sedin in der 42. Minute das beruhigende 2:0 für den Favoriten erzielte. Für Sloweniens Eishockey war es dennoch der grösste Erfolg der Geschichte, erstmals stand es bei einem grossen Turnier im Viertelfinal.
Kanada alles andere als souverän
Während sich die starken Amerikaner mit einem überzeugenden Auftritt gegen Tschechien problemlos 5:2 durchsetzten, bekundete Kanada gegen Lettland viel mehr Mühe als erwartet. Erst sechs Minuten vor Schluss erlöste Shea Weber mit dem 2:1 den haushoch überlegenen Gold-Anwärter (Schussverhältnis 57:16). Nochmals demonstrierten die Letten wie beim Sieg gegen die Schweiz ihre unbequeme, aufsässige Spielweise und lieferten den Beweis, dass ihre Viertelfinal-Qualifikation nicht zufällig zustande gekommen war.