Der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean verkauft 38 Flachwasser-Bohrplattformen an Shelf Drilling International. Der Kaufpreis beträgt rund 1,05 Milliarden Dollar.
Der Verkauf werde mit 855 Mio. Dollar in bar und 195 Mio. Dollar in Händlerkrediten bezahlt, teilte die in Zug beheimatete und an der Schweizer Börse kotierte Transocean am Montag mit. Er dürfte für das dritte Quartal eine Wertberichtigung bei den langfristigen Vermögensbeständen bewirken, so Transocean.
Beim Käufer Shelf handle es sich um ein neu gegründetes Unternehmen von Castle Harlan, Champ Private Equity und Lime Rock Partners. Abgewickelt werden soll der Deal im vierten Quartal 2012.
Eben erst im letzten Quartal von April bis Juni hatte Transocean einen Konzernverlust von 304 Mio. Dollar ausgewiesen. Auf das Ergebnis drückten insbesondere weitere Rückstellungen über 750 Mio. Dollar für mögliche Entschädigungen im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nach der Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ vor zwei Jahren.
Noch kein Vergleich im Fall Deepwater Horizon
Transocean ist mit den US-Justizbehörden betreffend Strafzahlungen für den Unfall auf der Ölplattform „Deepwater Horizon“ am Macondo-Ölfeld im Golf von Mexiko aus dem Jahr 2010 noch zu keiner Vergleichseinigung gekommen.
Vertreter von Transocean hätten mit den Behörden über einen Vergleich in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar für zivil- und strafrechtliche Forderungen diskutiert, heisst es in einer Mitteilung (SEC-Filing) vom Montag. Die beiden Parteien hätten sich aber nicht einigen können.
Zunächst müssten eine Reihe offener Fragen noch gelöst werden, heisst es im SEC-Filing weiter. So zum Beispiel die Frage, ob der Vergleich Schadenforderungen beinhalte, welche unter das Umweltabkommen „Natural Resource Damage Assessment Process“ und unter den „Oil Pollution Act“ aus dem Jahr 1990 fallen.
Weiter geht Transocean davon aus, dass die Kosten für einen möglichen Vergleich die dafür in der Rechnung zurückgestellte Summe von 2,0 Mrd. Dollar nicht übertreffen wird.