Transocean schreibt wegen Ölkatastrophe rote Zahlen

Der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean hat von April bis Juni einen Verlust eingefahren. Eine Rückstellung über 750 Mio. Dollar für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko belastete das Ergebnis des Konzerns mit Sitz in Zug.

Der Transocean-Hauptsitz in Steinhausen im Kanton-Zug befindet sich im vordersten Bürogebäude (Archiv) (Bild: sda)

Der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean hat von April bis Juni einen Verlust eingefahren. Eine Rückstellung über 750 Mio. Dollar für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko belastete das Ergebnis des Konzerns mit Sitz in Zug.

Transocean verbuchte im zweiten Quartal einen Verlust von 304 Mio. Dollar, wie das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Transocean noch 124 Mio. Dollar verdient.

Ebenfalls negativ fiel das Betriebsergebnis (EBIT) aus: Nach einem Betriebsgewinn von 355 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode wies das Unternehmen für das abgelaufene Quartal einen Betriebsverlust (EBIT) von 163 Mio. Dollar aus. Der Umsatz hingegen stieg von 2,33 Mrd. im Vorjahr auf 2,58 Mrd. Dollar.

Neben höheren Kosten drückte insbesondere die Rückstellung über 750 Mio. Dollar für mögliche Schadenfälle aus der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko auf das Ergebnis. Der Betrag könnte in Zukunft weiter angepasst werden, heisst es im Communiqué.

Plattform-Betreiber

Die Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Macondo-Ölfeld war am 20. April 2010 im Golf von Mexiko explodiert und hatte die schlimmste Ölpest in der Geschichte der USA verursacht. Transocean war Betreiber der Plattform.

Bei dem Unglück starben elf Arbeiter, hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. Insgesamt 87 Tage dauerte es, bis der britische BP-Konzern das defekte Bohrloch schliessen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, die Fischindustrie und der Tourismus an der Golfküste massiv geschädigt.

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