Mit einer nationalen Trauerfeier hat sich die Türkei von ihrem früheren Präsidenten Süleyman Demirel verabschiedet. Zu den Trauergästen zählte auch Präsident Recep Tayyip Erdogan. Am Samstag soll Demirel in seiner Heimat in der Provinz Isparta beigesetzt werden.
Der Ex-Präsident war in der Nacht zum Mittwoch mit 90 Jahren an Herzversagen gestorben. Der Sarg mit seinen sterblichen Überresten wurde am Freitag vor dem Parlament in Ankara aufgebahrt. Später wurde der Sarg von der Präsidentengarde durch die Strassen Ankaras auf einer Lafette zur Kocatepe-Moschee eskortiert.
Demirel war von 1993 bis 2000 Präsident, zuvor hatte er insgesamt elf Jahre lang an der Spitze von sieben verschiedenen Regierungen gestanden. Er startete seine Karriere nach dem Militärputsch im Jahr 1960, fünf Jahre später wurde der bürgerlich-konservative Politiker und Wasserbauingenieur erstmals zum Regierungschef gewählt.
1971 und 1980 wurde er durch Staatsstreiche der Armee gestürzt. Seine Landsleute beeindruckte Demirel, dessen Name auf Deutsch «Eisenhand» bedeutet, immer wieder durch seine politische Überlebenskunst und Hartnäckigkeit.