Bei einer Messe in der Kathedrale von Westminster haben Angehörige und Londoner Bürger von der Krankenschwester Abschied genommen, die sich nach einem Telefonscherz zweier australischer Radiojournalisten das Leben genommen hat.
Die Moderatoren hatten sich Anfang Dezember als Königin Elizabeth II. und Prinz Charles ausgegeben, um sich nach dem Gesundheitszustand der schwangeren Herzogin Kate informieren zu lassen, die zu diesem Zeitpunkt im King-Edward-VII.-Hospital in London weilte. Die 46-jährige Jacintha Saldanha fiel auf den Scherz herein und stellte den Anruf an eine Kollegin durch.
Dadurch drangen Informationen über den Gesundheitszustand der in der Klinik behandelten Frau von Prinz William nach aussen. Die Krankenschwester wurde vor rund einer Woche tot aufgefunden; sie hatte sich nach dem Vorfall im Schwesternwohnheim erhängt.
Bereits am Freitag hatte es eine Trauerfeier im King-Edward-VII.-Hospital gegeben. Die Krankenpflegerin hatte sich nach Informationen des „Guardian“ in einem ihrer drei Abschiedsbriefe unter anderem über das Spital-Personal beklagt. Die Klinikleitung hatte jedoch erklärt, die Frau sei wegen des Trickanrufs nicht belastet und nicht unter Druck gesetzt worden.
Nach der Messe am Samstag wandte sich die Familie der Toten, die Ehemann und zwei Kinder im Teenager-Alter hinterlässt, mit bewegenden Worten an die Öffentlichkeit. „Ich fühle mich, als ob ein Teil von mir aus mir herausgerissen wurde“, sagte Ehemann Benedict Barboza, der 19 Jahre lang mit seiner Frau zusammengelebt hatte. Sie soll in ihrer Heimatstadt Bristol beigesetzt werden.