Eine flammende Liebe, eine schmerzhafte Trennung und stürmische Rückeroberungsversuche: Frankreichs Ex-Première-Dame Valérie Trierweiler hat in einem Buch Einblicke in ihr Leben mit Staatschef François Hollande gegeben.
Das Magazin «Paris Match» veröffentlichte am Mittwoch – rund ein halbes Jahr nach der Trennung des Paares – vorab Auszüge aus dem Buch «Merci pour ce moment» (deutsch: «Danke für diese Zeit»). Der Sozialist kommt darin nicht immer gut weg.
In dem Buch schildert die heute 49-jährige Journalistin unter anderem, wie sie im Januar aus der Presse von Hollandes heimlicher Liebesaffäre mit der Schauspielerin Julie Gayet erfuhr. «Die Nachricht Julie Gayet ist Aufmacher der Morgensendungen», zitiert «Paris Match» aus dem Buch.
Schlaftabletten geschluckt
«Ich breche zusammen, ich kann das nicht hören, ich renne ins Badezimmer. Ich nehme den kleinen Plastikbeutel mit den Schlaftabletten.»
Die Schilderung so weiter: «François ist mir hinterhergelaufen», «Er versucht, mir den Beutel zu entreissen. Ich renne ins Schlafzimmer. Er greift nach dem Beutel, der zerreisst. (…). Ich schlucke was ich kann. Ich will schlafen, ich will die kommenden Stunden nicht erleben. Ich spüre den Sturm, der mich treffen wird, und ich habe keine Kraft zu widerstehen. Ich will fliehen. Ich verliere das Bewusstsein.»
Das Klatschmagazin «Closer» hatte im Januar die Liebesaffäre zwischen Hollande und der heute 42-jährigen Gayet enthüllt. Trierweiler musste daraufhin ins Spital. Rund zwei Wochen später trennte sich der Präsident offiziell von Trierweiler, mit der er über Jahre zusammen, aber nie verheiratet war.
In ihrem Buch beschreibt Trierweiler, wie sie und Hollande sich verlieben, während dieser noch mit der sozialistischen Politikerin Ségolène Royal liiert ist, der Mutter seiner vier Kinder. Dann schildert die als selbstbewusst bekannte Journalistin die zunehmende Entfremdung während des Präsidentschaftswahlkampfs des Sozialisten und später im Elysée-Palast.
Vor einem Staatsbankett soll Hollande sie gefragt haben: «Brauchst du viel Zeit, um so schön zu sein?» Trierweilers Antwort: «Ja, ein bisschen.» Hollande: «Andererseits: Von dir wird ja auch nichts anderes verlangt.»
Hollande wollte Trierweiler angeblich zurück
Nach der Trennung habe Hollande versucht, sie wiederzugewinnen und ihr zahlreiche SMS geschickt. «Seine Nachrichten sprechen von Liebe», zitiert «Paris Match». «Er schreibt, dass ich sein ganzes Leben bin, dass er nichts ist ohne mich.»
Demnach schrieb Hollande ihr an manchen Tagen über zwei Dutzend SMS und tippte seine Kurznachrichten sogar zwischen zwei Treffen mit US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatschef Wladimir Putin.
Trierweiler, die für «Paris Match» arbeitet, schrieb das 320 Seiten lange Buch dem Magazin zufolge unter «grösster Geheimhaltung». Medienberichten zufolge wurde die Startauflage von 200’000 Exemplaren in Deutschland gedruckt, damit keine Inhalte im Voraus bekannt werden.
Das Buch kommt am Donnerstag in den Handel. Aus dem Elysée-Palast hatte es geheissen, die Veröffentlichung des Buches sei dort vorab nicht bekannt gewesen.