Triftgletscher im Wallis wegen Gefahr eines Abbruches gesperrt

Die Gemeinde Saas-Grund VS hat den Triftgletscher und darunter liegende Gebiete per sofort für sämtliche Personen und Nutztiere gesperrt. Fachspezialisten befürchten einen grösseren Abbruch einer Gletscherzunge, wie die Gemeinde und der Regionale Führungsstab am Donnerstag mitteilten.

Abbruch eines Gletschers (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Gemeinde Saas-Grund VS hat den Triftgletscher und darunter liegende Gebiete per sofort für sämtliche Personen und Nutztiere gesperrt. Fachspezialisten befürchten einen grösseren Abbruch einer Gletscherzunge, wie die Gemeinde und der Regionale Führungsstab am Donnerstag mitteilten.

Der anhaltende Gletscherrückgang am Triftgletscher unterhalb des Weissmies (4017 Meter über Meer) hatte in diesem Sommer zu verschiedenen kleineren und mittleren Gletscherabbrüchen und Eislawinen geführt. Weitere Abbrüche seien jederzeit möglich und würden auch erwartet.

Das Gebiet Triftgletscher unterhalb des Weissmies ist deshalb ab sofort für alle Personen und Nutztiere gesperrt. Das Sperrgebiet umfasst den Triftgletscher, seitlich begrenzt durch Moränen, bis zum Gebiet «Chrizbodo». Namentlich sind der Auf- und Abstieg zum Weissmies auf der Normalroute vom Hohsaas aus sowie der Höhenwanderweg Kreuzboden-Almagelleralp bis auf weiteres gesperrt.

Bereits im Juli dieses Jahres konnte laut den Behörden eine erhöhte Aktivität von instabilen Gletscherabbrüchen am Aufstieg zum Weissmies festgestellt werden. Die Gefahrenstelle an der Normalroute zum Gipfel vom Hohsaas aus wurde in der Folge von Bergsteigern weiträumig umgangen; sie wählten eine Aufstiegsspur weiter westlich.

Grössere Gletscherzunge droht abzubrechen

Im Rahmen der jährlichen Gletscherbeobachtungen durch die kantonale Dienststelle für Wald und Landschaft Ende September wurde schliesslich die wachsende Gefahr eines erheblichen Gletscherabbruchs an der Nordwestflanke des Weissmies erkannt. Eine grössere Gletscherzunge wurde durch den allmählichen Gletscherrückgang auf beiden Flanken und die fehlende Stütze von unten isoliert – sie droht nun abzubrechen.

Weitere Abklärungen sind im Gange. Der regionale Führungsstab richtete unter anderem auch eine ständige Radar-Überwachung ein, um die Bewegungen des Gletschers zu messen und nähere Angaben über den Zeitpunkt eines Gletscherabbruchs machen zu können. Die Lage werde laufend neu beurteilt, und die Bevölkerung und die Medien würden bei Veränderungen wieder informiert.

Nächster Artikel