Gleich reihenweise bestehen Schweizer Trikots im EM-Spiel gegen Frankreich den «Reisstest» nicht. Nun ist der Hersteller gefragt. Die Nati-Spieler nehmen es mit Humor.
Keine Tore, sieben zerrissene Trikots und ein kaputter Ball – das ist die skurrile Bilanz der Schweizer EM-Partie gegen Frankreich. Der Spott im Netz ist gross. Der Ausrüster Puma prüft nun das Material. «Unsere Produktexperten untersuchen derzeit das Trikotmaterial», sagte eine Puma-Sprecherin am Montag. Sie betonte ausserdem, dass in den zehn EM-Spielen der fünf von Puma ausgestatteten Teams zuvor «dieses Problem» nicht aufgetreten sei.
Xherdan Shaqiri reagierte derweil mit Humor: «Ich hoffe, dass Puma keine Pariser macht, sonst wäre das nicht gut», sagte der Professional von Stoke City gegenüber SRF. Im Gruppenspiel zwischen Frankreich und der Schweiz waren am Sonntagabend in Lille keine Tore gefallen, dafür gingen gleich sieben Trikots kaputt. Und auch der Ball vom offiziellen UEFA-Ausrüster Adidas hielt keine 90 Minuten durch: Bei einem Zweikampf ging dem Spielgerät die Luft aus.
Der Spott im Internet liess nicht lange auf sich warten. Schnell verbreite sich der Hashtag #trikotgate und Englands Fussball-Ikone Gary Lineker twitterte: «Die Puma-Trikots des Schweizer Teams zerreissen wie Papier. Der Adidas-Ball platzt. Du kannst dich nie auf die deutsche Effizienz verlassen.» In einem anderen Eintrag wurde mit einem passenden Foto empfohlen, dass die Schweizer Nati lieber gleich nackt zu ihren Spielen antreten sollte.
«Wir Schweizer sind halt nur so zu stoppen», kommentierte Granit Xhaka die kuriosen Szenen gegen Frankreich. Allein der Mittelfeldstratege, der zur nächsten Saison von Borussia Mönchengladbach zu Arsenal wechselt, musste zweimal das Trikot tauschen. Goalie Yann Sommer wertete die zerfetzten Trikots als Zeichen eines intensiven und kampfbetonten Spiels und sagte: «Es kann immer mal passieren, dass ein Trikot reisst. Heute war das vielleicht ein bisschen viel.»
Aber wie konnte es zu dem «Trikot-Gate» kommen“? Gemäss dem Hersteller lag ein Stoffproblem vor. Das Material sei bei einer limitierten Anzahl der Schweizer Heim-Dresses bei der Produktion beschädigt worden. Aber das Trikotinventar sei mittlerweile kontrolliert worden. Die Firma versprach, dass sich die Vorfälle nicht wiederholen werden.
Neben der Schweiz rüstet Puma auch Österreich, Tschechien, Italien und die Slowakei aus.