Weite Teile der Schweiz verzeichnen einen überdurchschnittlich trockenen Herbst. In den Wintersportorten wartet man sehnsüchtig auf den ersten Schnee. Keine Auswirkungen hat die zweite ausgeprägte Trockenperiode des Jahres hingegen auf die Tier- und Pflanzenwelt.
Für die Vegetation habe die Ruhezeit bereits begonnen, teilte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit. Für den derzeitigen Bedarf reiche der morgendliche Tau aus. Ausbleibender Niederschlag im Herbst sei deshalb ungleich weniger problematisch als im Frühling oder Sommer.
Auch der Tierwelt mangle es nicht an Wasser, heisst es in der Mitteilung weiter. Es sei normal, dass im Spätsommer zahlreiche Kleingewässer austrocknen würden. Die Amphibien hätten zu dieser Zeit längst ihre Lebensräume an Land aufgesucht.
Verheerender sei eine Niederschlagsknappheit während der Laichzeit. Der trockene Frühling führte demnach dazu, dass in einzelnen Populationen ganze Generationen ausfielen.
Kein gutes Pilzjahr
Keine Freude am trockenen Herbst dürften passionierte Pilzsammler haben. Liess die Trockenperiode im Frühjahr besonders die Steinpilze regelrecht aus dem Boden schiessen, suchen die Sammler zurzeit wohl vergeblich nach den kleinen Herbstpilzen. Diese reagieren unmittelbar auf den Regen. 2011 sei insgesamt „kein gutes Pilzjahr“ gewesen, schreibt das BAFU.
Während die Wasserknappheit der Schifffahrt sowie den Stromproduzenten zu schaffen macht, ist die Lage für die Fische noch nicht dramatisch. Zwar mussten einige Gewässer ausgefischt werden. Im Gegensatz zum Hitzesommer 2003 sei im derzeit kalten Wasser aber immerhin der Sauerstoffgehalt ausreichend, so das BAFU.
Die Situation könnte sich allerdings zuspitzen, wenn der Winter kalt wird. Der Niederschlag würde im Schnee gespeichert, und die Wasserstände in den Fliessgewässern würden weiter sinken. Entspannung würde dann erst das Einsetzen der Schneeschmelze im Frühling bringen.