Für Athen wird es ernst: Die Kontrollen der Geldgeber gehen auf die Zielgerade. Die ersten Mitarbeiter der Troika aus EU, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen am Montag in der griechischen Hauptstadt ihre Arbeit auf.
Sie sollen das von der Regierung ausgearbeitete gut 11,5 Mrd. Euro schwere neue Sparprogramm prüfen. Die entscheidenden Kontrollen sollen jedoch am 5. September beginnen. Dann werden auch die Chefs der Troika in Athen erwartet, berichtete das griechische Staatsradio unter Berufung auf das Finanzministerium.
Die Regierung geht nach Informationen der griechischen Presse davon aus, dass die Kontrollen etwa um den 13. September beendet werden. Anschliessend soll die Troika ihren Bericht vorlegen. Wann dies der Fall sein wird, blieb zunächst unklar.
Die „Rheinische Post“ (Montag) berichtet mit Berufung auf einen mit dem Vorgang vertrauten EU-Diplomaten, dass der Bericht frühestens im Oktober vorliegen soll. Als Begründung für die weitere Verzögerung hiess es, die Experten wollten noch Privatisierungsvorhaben der Athener Regierung abwarten, die im September umgesetzt würden. Bislang hiess es von der EU, der Bericht werde im September erwartet.
Mit einer Entscheidung, ob Griechenland eine nächste Tranche der Finanzhilfe in Höhe von 31,5 Mrd. Euro bekommt, werde frühestens im Oktober gerechnet, hiess es in Athener Regierungskreisen. Dies hatte zuvor auch der Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker in einem Interview gesagt.
In Athen gehen Mitarbeiter des Finanzministeriums davon aus, dass der Bericht in allen seinen Details noch vor dem Treffen der Eurogruppe am 8. Oktober vorliegen wird. Die Kassen in Athen sind fast leer. Das Geld reiche aber bis Ende Oktober, hiess es.