Wegen Krankheitsfällen in der griechischen Regierung ist der Start der Troika-Mission um eine Woche auf Anfang Juli verschoben worden. Dies verlautete am Montag aus Troika-Kreisen. Ministerpräsident Antonis Samaras muss sich nach einer Augenoperation erholen.
Der designierte Finanzminister Vassilis Rapanos war vergangene Woche nach einem Schwächeanfall ins Spital gebracht worden. Die Eurogruppe hatte noch am Freitag betont, dass die Troika-Experten aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) ab diesem Montag in Athen mit der Überprüfung der Programmumsetzung beginnen sollten.
Nun würden die Gespräche „vermutlich Anfang Juli beginnen“, hiess es in den Kreisen. Die Zeit drängt: Von dem Ergebnis der Troika-Analyse hängt ab, wie das bisherige Programm angepasst werden muss.
Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle äusserte Verständnis für die Verschiebung. „Krankheit ist aller Lagen Meister“, sagte er bei einem Ressortcheftreffen in Luxemburg. Zugleich bekräftigte er, dass es für Athen „keine Rabatte“ geben werde.
Die Troika von EU, EZB und IWF überwacht den Fortgang des Reform- und Sparkurses Griechenlands, das derzeit auf eine neue Hilfstranche von 130 Mrd. Euro von den internationalen Geldgebern hofft. Nach der Parlamentswahl vom 17. Juni hatte der konservative Samaras eine proeuropäische Regierung gebildet und eine rasche Neuverhandlung der Vereinbarungen über das Hilfsprogramm angekündigt.