Trotz aller Proteste kandidiert Burundis Präsident erneut

Burundis Präsident Pierre Nkurunziza hält trotz der seit fast zwei Wochen andauernden Massenproteste an einer dritten Amtszeit fest. Der 51-Jährige reichte am Freitag bei der Wahlkommission offiziell seine Kandidatur ein.

Nkurunziza tritt trotz massiver Proteste zur Wiederwahl an (Archiv) (Bild: sda)

Burundis Präsident Pierre Nkurunziza hält trotz der seit fast zwei Wochen andauernden Massenproteste an einer dritten Amtszeit fest. Der 51-Jährige reichte am Freitag bei der Wahlkommission offiziell seine Kandidatur ein.

Eigentlich sieht die Verfassung des ostafrikanischen Staates nur zwei Amtszeiten vor. Der Staatschef argumentiert dagegen, er sei 2005 vom Parlament und nicht direkt vom Volk gewählt worden.

Die Opposition forderte die Wahlkommission auf, die für Ende Juni angesetzte Abstimmung zu verschieben. Die derzeitige Gewalt erlaube keine glaubhaften Wahlen, hiess es.

Die Proteste gingen unterdessen vor allem in der Hauptstadt Bujumbura weiter. Augenzeugen zufolge kam es erneut zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Mitgliedern der umstrittenen Jugendorganisation der Regierungspartei CNDD-FDD, Imbonerakure.

Insgesamt wurden der Menschenrechtsorganisation APRODH zufolge bereits 16 Menschen getötet. Das Rote Kreuz spricht zudem von über 200 Verletzten.

In dem kleinen Staat tobte bis vor zwölf Jahren ein Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit. Schätzungen zufolge wurden 300’000 Menschen getötet. Burundi zählt laut einem UNO-Entwicklungsindex bis heute zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.

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