US-Kunden halten sich beim Autokauf weiter zurück. Im Mai verbuchte die Autobranche ein erneutes Absatzminus. Sie wartet somit weiter auf den ersten Monat mit steigenden Verkaufszahlen im laufenden Jahr.
Das zeigen die Ergebnisse der Hersteller, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden im vergangenen Monat knapp 1,5 Millionen Neuwagen auf dem US-Markt zugelassen, was einem leichten Rückgang im Jahresvergleich entspricht. Analysten hatten mit einem geringen Anstieg gerechnet.
Pick-up-Trucks und SUV bleiben zwar gefragt, doch klassische kleinere Wagen bereiten den Herstellern gewisse Absatzprobleme. Nach einem von billigem Sprit und günstigen Finanzierungszinsen getriebenen Absatzboom und Rekordverkäufen im Vorjahr deutet mittlerweile alles darauf hin, dass der US-Automarkt in diesem Jahr das erste Absatzminus seit 2009 verzeichnen wird.
Preisnachlässe verpuffen
Trotz einer Rabattschlacht verbuchten grosse Hersteller im Mai Verkaufsrückgänge. General Motors und Fiat Chrysler wurden im Jahresvergleich je ein Prozent weniger Neuwagen los, obwohl der Monat einen Verkaufstag mehr hatte als im Vorjahr und die Branche nicht zuletzt beim Shopping-Spektakel um den Feiertag «Memorial Day» mit starken Preisnachlässen lockte.
Ford verbuchte indes einen Zuwachs um gut zwei Prozent – das erste Plus seit Dezember. Auch Nissan und Honda legten zu, während Toyotas Verkäufe um 0,5 Prozent sanken.
Bei den deutschen Automobilproduzenten waren die Zahlen durchwachsen. Der deutsche Autoriese Volkswagen zählte mit einem Absatzplus von 4,3 Prozent auf 30’014 verkaufte Fahrzeuge zu den Gewinnern des Monats. Damit konnte der Hersteller allerdings erneut nicht an die starken Wachstumsraten vom Jahresbeginn anknüpfen. In den ersten fünf Monaten 2017 steht bisher insgesamt ein Verkaufsplus von 6,9 Prozent zu Buche. Dabei handelt es sich aber auch um eine Gegenbewegung nach dem Absatzeinbruch im Zuge des Abgas-Skandals.
Porsche zieht an
Bei der VW-Tochter Audi liess der Schwung zuletzt ebenfalls nach – die Ingolstädter verkauften im Mai nur noch 2,5 Prozent mehr Autos als ein Jahr zuvor. Die VW-Sportwagentochter Porsche legte dagegen einen Zacken zu und brachte dank starker Nachfrage nach dem kompakten Sportgeländewagen Macan mit 4508 Autos fünf Prozent mehr Fahrzeuge auf die Strasse.
Bei BMW hält die Pechsträhne auf dem US-Markt derweil an: Die Münchener verkauften im Mai mit 29’878 Autos rund 11,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Konkurrent Daimler musste ebenfalls einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Die Schwaben wurden 26’893 Pkw der Marke Mercedes-Benz los und damit 8,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.