Kurz vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump haben mit GM und Walmart weitere US-Grossunternehmen die Schaffung Tausender neuer Stellen in den USA angekündigt. Trump reklamierte die angekündigten Stellenschaffungen sogleich als seinen Verdienst.
«Mit all den Jobs, die ich zurück in die USA bringe (sogar vor dem Amtsantritt), mit all den neuen Autofabriken» sähen die Menschen jetzt «grosse Dinge» passieren, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter am Dienstag.
Zehntausende Arbeitsplätze
Der Autobauer General Motors will eine Milliarde Dollar im Land investieren und in den kommenden Jahren 5000 neue Jobs schaffen. Der Detailhandelsriese Wal-Mart sagte 10’000 neue Arbeitsplätze noch in diesem Jahr zu.
Trump, der am Freitag vereidigt wird, hat die Schaffung von Jobs zu einer obersten Priorität erklärt. Er setzt deshalb insbesondere die Automobilindustrie unter Druck und droht ihr mit Strafzöllen von 35 Prozent, wenn sie in Mexiko produzierte Autos in die USA importieren.
Seine Drohung richtete er zuletzt in einem Zeitungsinterview auch gegen die deutschen Konzerne. Während die deutschen Autobauer sich aber bisher abwartend verhalten, haben andere Unternehmen der Branche bereits reihenweise neue Investitionen in den USA angekündigt.
GM war nach der Finanzkrise durch ein gigantisches Hilfsprogramm des scheidenden Präsidenten Barack Obama vor dem Untergang gerettet worden. Das Unternehmen teilte jetzt mit, es habe seit 2009 bereits 21 Milliarden Dollar in seine US-Aktivitäten investiert. Infolge der erhöhten Wettbewerbsfähigkeit der Produktion im Heimatland könnten diese Investitionen jetzt weiter ausgebaut werden, erklärte Konzernchefin Mary Barra.
Auch Hyundai
Der südkoreanische Autobauer Hyundai kündigte ebenfalls Milliardeninvestitionen in den USA an. Innerhalb von fünf Jahren solle die Summe um 50 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar steigen, sagte Hyundai-Präsident Chung Jin Haeng am Dienstag.
Einige Tage zuvor hatte bereits Fiat Chrysler angekündigt, 2000 weitere Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Eine Milliarde Dollar sollten in die Standorte in den Bundesstaaten Michigan und Ohio gesteckt werden, erklärte der italienisch-amerikanische Autobauer.
Ford wiederum kündigte an, auf den Bau einer grossen Fertigungsanlage in Mexiko zu verzichten. Stattdessen sollen im Rahmen eines Investitionsprogramms für Elektromobilität 700 Jobs in Michigan geschaffen werden.
Auch aus der US-Detailhandelsbranche kamen Zusagen für eine Investition im Heimatmarkt. Wie Wal-Mart erklärte, sollen die 10’000 neuen Jobs in bereits bestehenden und neuen Läden sowie im Onlinehandel entstehen. Das Unternehmen, der grösste private Arbeitgeber des Landes, will in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten 59 neue Geschäfte eröffnen.
Der Onlinehandelsriese Amazon hatte bereits vergangene Woche angekündigt, in den USA binnen 18 Monaten 100’000 neue Stellen zu schaffen.
Bayer und Monsanto
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer und der US-Saatgutriese Monsanto warben derweil in den USA mit dem Versprechen von Milliardeninvestitionen und neuen Jobs für ihre geplante Fusion. In den kommenden sechs Jahren sollten etwa 16 Milliarden Dollar in die Forschung und Entwicklung im Agrarbereich fliessen, davon mindestens acht Milliarden Dollar in den USA, erklärten die Unternehmen am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die Summe von acht Milliarden Dollar wurde zuerst vom Team von Trump verbreitet. Der Milliardär hatte sich in der vorigen Woche mit Bayer-Chef Werner Baumann und dessen Monsanto-Kollegen Hugh Grant getroffen, um über die Fusion zu sprechen.
Die Konzerne, die bei der 66 Milliarden Dollar schweren Fusion auf das Wohlwollen der Aufsichtsbehörden angewiesen sind, kündigten zudem die Schaffung von Tausenden High-Tech-Jobs in den USA an. Ein Sprecher Trumps bezifferte die Zahl auf 3000. Zudem erhalte Bayer alle 9000 Jobs in den USA.