Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hält die Flüchtlingspolitik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel für «verrückt». Die Aufnahme hunderttausender Menschen aus anderen Ländern werde zu Aufständen in Deutschland führen.
«Ich habe immer gedacht, dass Merkel diese grosse Führungsperson ist», erklärte Trump. Was sie nun in Deutschland getan habe, «ist verrückt. Es ist verrückt», sagte der Multimilliardär am Sonntag in einem Interview des US-Senders CBS.
Trump führt im Vorwahlkampf das Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber an. Er hat angekündigt, dass er im Fall eines Sieges bei der Wahl im November 2016 syrische Flüchtlinge in den USA in ihre Heimat zurückschicken werde. Auch die schätzungsweise elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA will er abschieben und eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen, mit Toren, durch die «Gute» dann eines Tages zurückkehren könnten.
Ebenfalls vom Sender CBS wurde am Sonntag ein Interview mit US-Präsident Barack Obama ausgestrahlt. Dieser nannte Trump den «typischen Charakter des Reality-TV», der es verstehe, Aufmerksamkeit zu erregen. «Ich glaube nicht, dass er Präsident der Vereinigten Staaten wird», sagte Obama.
Selbstbewusster Obama
Er selber ist derweil überzeugt davon, dass er wiedergewählt würde, könnte und würde er 2016 noch einmal für das höchste Amt kandidieren. Auf eine entsprechende Frage antwortete er kurz mit einem «Ja».
Sein Ausscheiden aus dem Amt Anfang 2017 nannte der Demokrat «bittersüss». Zum einen werde er stolz auf die Errungenschaften seiner dann achtjährigen Amtszeit sein. Zum anderen gebe es aber den Drang, noch etwas mehr zu tun. Insgesamt, so glaubt er, werde er bei seinem Amtsende denken, dass es Zeit sei zu gehen. «Niemand ist unverzichtbar», sagte Obama.
Die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA finden am 8. November 2016 statt. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin tritt das Amt im Januar 2017 an. Die Zeit im Weissen Haus ist jeweils auf acht Jahre begrenzt. Im momentanen Vorwahlkampf ist Hillary Clinton Umfragen zufolge die klare Anwärterin auf die demokratische Spitzenkandidatur.