Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und TV-Moderatorin Megyn Kelly haben nach Monaten ihre bittere Fehde beendet. In einem Exklusiv-Interview mit der Starmoderatorin des konservativen Fernsehsenders Fox News zeigte sich Trump reuig.
Der umstrittene Milliardär bedauerte einige seiner Wahlkampfsprüche, die besonders weit unter die Gürtellinie gingen. Auch Kelly war seit August immer wieder Opfer von Trumps Beleidigungen.
«Ich hätte einige Dinge anders machen können. Ich hätte vielleicht bei einigen Gelegenheiten eine andere Sprache wählen sollen», sagte Trump in seinem am Dienstag ausgestrahlten Gespräch mit Kelly. Dennoch sei er nach seinem Sieg über alle innerparteilichen Rivalen mit dem Ergebnis «sehr zufrieden», fügte er hinzu.
Auf die Frage der Moderatorin nach den Gründen für seinen rüpelhaften Wahlkampfstil, bei dem alle rhetorischen Mittel recht zu sein schienen, antwortete der mutmassliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner, er wehre sich nur gegen Angriffe: «Bin ich verletzt, schlage ich zurück», sagte er.
Kelly und Trump waren gleich während der ersten Debatte der Bewerber für die republikanische Präsidentschaftskandidatur im vergangenen August bei Fox News aneinandergeraten.
Er reagierte empfindlich auf Kellys Vorhaltungen wegen einer Reihe frauenfeindlicher Kommentare, beschimpfte sie unter anderem als «Tussi» und unterstellte ihr in groben Worten, ihn unfair behandelt zu haben, weil sie unter Menstruationsbeschwerden gelitten habe.
Pöbeleien machen Kelly bekannter
Im Januar blieb Trump der letzten Fernsehdebatte der Republikaner vor der ersten Vorwahl in Iowa fern, weil sie von Kelly moderiert werden sollte. Unzählige seiner Anhänger folgten seinem schlechten Beispiel und beschimpften die 45-jährige dreifache Mutter im Internet.
Noch vor kurzem nahm ihr Sender sie in Schutz und erklärte, Trumps «extreme und krankhafte Fixierung» auf Kelly sei unter der «Würde eines Präsidentschaftskandidaten».
Trumps Pöbeleien taten Kellys Karriere keinen Abbruch – im Gegenteil halfen sie ihr, nur noch bekannter zu werden. Die Initiative zu einer Aussöhnung ging laut Fox News von der Starmoderatorin aus. Sie regte demnach im vergangenen Monat ein Treffen mit dem Milliardär in dessen New Yorker Büro an, auf das am Dienstag dann das Interview zur besten Sendezeit folgte.