Regierungskreise in Ankara haben eine Einigung mit Israel auf eine Normalisierung der Beziehungen nach jahrelangem Streit bestätigt. «Die Vereinbarung stellt einen diplomatischen Sieg der Türkei dar», sagte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.
«Die Türkei wird den Palästinenserstaat und das palästinensische Volk weiterhin unterstützen», sagte der Regierungsvertreter. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe die Vereinbarung am Sonntagabend in einem Gespräch mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan begrüsst.
Auch die radikal-islamische Hamas habe bei den Verhandlungen ihre Unterstützung der Türkei geäussert. «Zur Hamas gibt es in den Vereinbarungen überhaupt keine Bezüge», hiess es.
In Rom hatten sich am Sonntag Delegationen beider Seiten getroffen, um letzte Details auszuarbeiten. Auch aus israelischen Regierungskreisen war eine Einigung bestätigt worden.
Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim wollte am Montag in Ankara vor die Medien treten. Medienberichten zufolge wollte sich zeitgleich auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu äussern.
Aus israelischen Regierungskreisen hiess es, Angehörige von zehn Türken, die 2010 bei einem Einsatz der israelischen Marine auf der «Mavi Marmara» getötet worden waren, sollten mit rund 20 Millionen Dollar entschädigt werden. Damit seien alle Klagen gegen Israel hinfällig. Der türkische Regierungsvertreter bestätigte, dass man sich auf eine Kompensation im Fall der «Mavi Marmara» geeinigt habe.