Drei Tage nach verheerenden Anschlag mit fast 100 Toten in Ankara hat die Polizei am Dienstag eine geplante regierungskritische Kundgebung in Istanbul verhindert. Hunderte linke Aktivisten hatten sich zu vor dem Sirkeci-Bahnhof versammelt.
Sie wurden jedoch von Sicherheitskräften an einem Trauermarsch durch die Stadt gehindert. Zur Begründung wurde auf ein in der Nacht erlassenes Demonstrationsverbot verwiesen. Vereinzelt gab es Handgreiflichkeiten.
Im Stadtteil Gazi, einer Hochburg der politischen Linken, gab es bereits in der Nacht gewaltsame Ausschreitungen. Maskierte Demonstranten warfen Molotowcocktails auf Sicherheitskräfte. Am Taksim-Platz wurde die U-Bahnstation geschlossen.
In Ankara zerstörten Sicherheitskräfte vor dem Bahnhof, wo der Anschlag verübt worden war, ein verdächtiges Paket.
Bei dem Anschlag auf eine eine Friedensdemonstration linker Gruppen waren am Samstag mindestens 97 Menschen getötet und mehr als 500 weitere verletzt worden. Laut der türkischen Regierung wurde er von zwei Selbstmordattentätern verübt. Ankara erklärte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat zum Hauptverdächtigen.