Türkischer Minister sorgt mit «Peanuts»-Vergleich für Ärger

Der türkische Finanzminister Mehmet Simsek hat Milliardenausgaben für Dienstwagen als «Peanuts» abgetan. Mitten im Wahlkampf zog er damit die Wut der Opposition auf sich.

Der Leiter der türkischen Religionsbehörde, Mehmet Görmez, (am Mikrofon) gab seinen Dienstwagen zurück (Archiv) (Bild: sda)

Der türkische Finanzminister Mehmet Simsek hat Milliardenausgaben für Dienstwagen als «Peanuts» abgetan. Mitten im Wahlkampf zog er damit die Wut der Opposition auf sich.

Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu von der Mitte-Links-Partei CHP kritisierte, mit diesem Geld könnten «Tausende Rentner» bezahlt werden.

Der Ko-Vorsitzende der pro-kurdischen HDP, Selahattin Demirtas, sagte: «Unsere Lehrer verdienen nicht einmal 1000 Lira.» Simsek hatte die Ausgaben für Dienstwagen der Regierung auf 3,3 Milliarden Türkische Lira (1,19 Milliarden Franken) beziffert und gesagt, das mache «im Budget der Türkei nicht einmal Peanuts aus».

Auslöser des Streits vor der Parlamentswahl am 7. Juni war der nach offiziellen Angaben rund 310’000 Franken teure Dienstwagen des Leiters der Religionsbehörde, Mehmet Görmez. Görmez gab den Mercedes S 500 nach Kritik der Opposition zurück.

Das missfiel wiederum Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der ankündigte, Görmez nun einen gepanzerten Mercedes zur Verfügung zu stellen.

Erdogan selbst wurde Verschwendung im Zusammenhang mit dem neuen Anwesen des Präsidenten vorgeworfen. Das Gebäude verfügt nach Angaben Erdogans über mehr als 1150 Zimmer und hat rund 400 Millionen Franken gekostet.

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