Beim Verkaufsstart des neuen iPhone 4S in China ist es am Freitag zu Tumulten gekommen. Verärgerte Kunden bewarfen den Apple-Store im Pekinger Einkaufsviertel Sanlitun mit Eiern, als der Laden wegen des grossen Ansturms aus Sicherheitsgründen nicht öffnete.
Ein Grossaufgebot von Polizei musste das Gebiet um den Laden räumen und vorübergehend abriegeln. Enttäuschten Kunden griffen einen Sicherheitsmann an. Die Ordnungskräfte nahmen mindestens zwei Menschen fest.
Am Apple-Store in Sanlitun hatten sich über Nacht mindestens tausend Kunden und von Schwarzhändlern angeheuerte Helfer bei Temperaturen weit unter Null angestellt.
Der Laden sollte um 7 Uhr öffnen. „Wir haben hier die ganze Nacht gewartet“, sagte der 18-jährige Tom Sun. „Das ist einfach nicht fair. Wir sind wütend.“
Der 29-jährige Li Tianye reiste mit dem Bus aus Shandong an, um den Verkaufsstart nicht zu verpassen. „Ich bin echt sauer, wenn sie nicht öffnen.“ Ein weiterer junger Mann, der in der Kälte vor dem Laden wartete, sagte, er wolle das echte iPhone, keine Fälschung. Apple-Sprecherin Carolyn Wu sagte, der Laden habe nicht geöffnet werden können, weil die Menge davor zu gross gewesen sei.
In den anderen beiden grossen Apple-Läden im Pekinger Einkaufsbezirk Xidan sowie in Shanghai war das iPhone innerhalb einer Stunde ausverkauft.
Schwarzhandel mischt mit
Da das neue Apple-Handy in China sehr begehrt ist und auf den Märkten zu deutlich höheren Preisen verkauft werden kann, versuchen Schwarzhändler, sich möglichst viele Handys über bezahlte Strohleute zu besorgen. Jeder Kunde kann höchstens zwei iPhones kaufen.
Als Konsequenz aus dem Ansturm und dem Zwischenfall stoppte Apple den Verkauf des iPhones über die Theke für unbestimmte Zeit. „Um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden sicherzustellen, werden in unseren Läden in Peking und Shanghai vorerst keine iPhones zur Verfügung stehen“, zitierten chinesische Medien eine Mitteilung des Unternehmens.