Angesichts der islamistischen Gefahr im Land wird der Ausnahmezustand in Tunesien um drei Monate verlängert. Dies verkündete Präsident Béji Caid Essebsi in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.
Der Ausnahmezustand war am 24. November nach einem blutigen Selbstmordanschlag mit zwölf Toten auf einen Bus der Präsidentengarde in der Hauptstadt Tunis verhängt worden. Er wäre eigentlich am Mittwoch ausgelaufen.
Vor zwei Wochen wurden allerdings bei einem Angriff von Dschihadisten in der Grenzstadt Ben Guerdane 13 Sicherheitskräfte und sieben Zivilisten getötet. Bei den mehrtägigen Feuergefechten in der Stadt an der Grenze zu Libyen wurden nach offiziellen Angaben auch 49 Dschihadisten getötet. Für die Angriffe machte die Regierung die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich.
Tunesien wird seit dem politischen Umsturz im Januar 2011 immer wieder von islamistischen Anschlägen erschüttert, wobei die Extremisten wiederholt auch ausländische Touristen ins Visier nahmen.
So töteten Attentäter im März vergangenen Jahres im Bardo-Museum in Tunis sowie im Juni in einem Strandhotel in Sousse insgesamt 59 Touristen. In der Folge sank die Zahl der Touristen in Tunesien von 7,2 auf 5,4 Millionen.