U-Haft für einen Zürcher Stadtpolizisten beendet

Einer der im Zusammenhang mit der Zürcher Polizeiaffäre verhafteten Stadtpolizisten ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Nach den Einvernahmen des Polizisten sei der Haftgrund «Verdunkelungsgefahr» nicht mehr gegeben, teilte die Oberstaatsanwaltschaft mit.

Polizeisprecher Cortesi: die Betroffenen arbeiten weiter (Archiv) (Bild: sda)

Einer der im Zusammenhang mit der Zürcher Polizeiaffäre verhafteten Stadtpolizisten ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Nach den Einvernahmen des Polizisten sei der Haftgrund «Verdunkelungsgefahr» nicht mehr gegeben, teilte die Oberstaatsanwaltschaft mit.

Aus diesem Grund sei er aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Von den fünf vergangene Woche festgenommenen Polizisten sitzen zwei noch immer in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gehen allerdings gegen alle fünf weiter.

Den Polizisten wird vorgeworfen, vertrauliche Informationen, etwa über anstehende Polizeikontrollen, ins Milieu weitergeleitet zu haben. Die Angeschuldigten bestreiten dies.

Laut Oberstaatsanwaltschaft wurde mittlerweile auch für den Wirt eines zweiten Milieu-Lokals Untersuchungshaft angeordnet. Ihm wird unter anderem Bestechung vorgeworfen.

Für zwei weitere Personen aus dem Umfeld des Nachtclubs «Chilli» habe die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragt, heisst es weiter in der Mitteilung. Diese Anträge stünden im Zusammenhang mit Kreditkartenmissbräuchen.

Elf von 17 Sittenpolizisten unter Verdacht

Inzwischen wurde ein Strafverfahren gegen sechs weitere Zürcher Stadtpolizisten eingeleitet: Die Staatsanwaltschaft untersucht, ob sie sich mit einer Einladung ans Oktoberfest in Zürich haben bestechen lassen. Sie hätten sich von einem Milieu-Wirt ans Zürcher Oktoberfest 2012 auf dem Bauschänzli einladen lassen, sagte Corinne Bouvard, Sprecherin der Oberstaatsanwaltschaft.

Wie Stadtpolizei-Sprecher Marco Cortesi auf Anfrage sagte, arbeiten die sechs Betroffenen aber trotz der Ermittlungen weiter. Gemäss bisherigen Erkenntnissen der Stadtpolizei gehe es in diesen Fällen höchstens um eine allfällige Verletzung der Dienstvorschriften.

Insgesamt werden damit gegen 11 von insgesamt 17 Mitarbeitern der Stadtpolizei-Fachgruppe Milieu/Sexualdelikte Untersuchungen geführt.

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