Die UBS hat ihrem Konzernchef Sergio Ermotti letztes Jahr einen Lohn und Boni in Höhe von 8,9 Mio. Fr. zugestanden. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, als Ermotti allerdings erst im Frühling zur UBS stiess und erst im Oktober auf den Chefsessel gehievt wurde.
Die über das Grundgehalt von 2,5 Mio. Fr. hinausgehende Entlöhnung wurde dabei vollständig aufgeschoben. Das heisst, sie steht dem UBS-Chef erst in späteren Jahren zur Verfügung und hängt damit auch vom Erfolg der Bank ab, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.
Der variable Lohnbestandteil enthielt zudem wie bei allen Geschäftsleitungsmitgliedern kein Bargeld, sondern wurde vollumfänglich auf zwei Vergütungspläne verteilt. Diese in diesen Instrumenten geführten Wertpapiere stehen den Empfängern erst in drei repektive fünf Jahren zur Verfügung – zudem besteht das Risiko, dass sie vollumfänglich verfallen, wenn die Bank nicht erfolgreich arbeitet.
Gleich viel Bonus für Konzernleitung
Die Gesamtvergütung der UBS-Konzernleitungsmitglieder blieb 2012 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt praktisch gleich hoch. Einzelne Geschäftsleitungsmitglieder mussten allerdings mit tieferen Boni auskommen. Zusammen erhielten die Topmanager, die am 31. Dezember 2012 im Amt waren, 70,4 Mio. Franken. Dazu kommen Zahlungen von 1,7 Mio. Fr. an jene Personen, welche im Laufe des Jahres aus der Geschäftsleitung der Bank ausschieden.
2011 hatte sich die Gesamtvergütung für die Konzernleitung auf insgesamt 70,1 Mio. Fr. belaufen, 2010 auf 91,0 Mio. Franken. In diesen Jahren gab sich allerdings Ermottis Vorgänger Oswald Grübel bescheiden: Er, der im September 2011 nach einem milliardenschweren Handelsverlust in London seinen Hut nahm, hatte jeweils nur einen jährlichen Fixlohn von 3 Mio. Fr. bezogen und auf Boni verzichtet.
Bestbezahlter Manager der Geschäftsleitung nach Ermotti bleibt Robert McCann, der Leiter der Vermögensverwaltung in Nord- und Südamerika. Er erhielt insgesamt 8,6 Mio. Fr. und damit rund 600’000 Fr. weniger als 2011.
Weber verteidigt Boni an Geschäftsleitung
Dass die Grossbank UBS trotz eines Reinverlustes von 2,5 Mrd. Fr. im vergangenen Jahr der Geschäftsleitung Boni bezahlt, begründet Verwaltungsratspräsident Axel Weber mit der positiven Entwicklung der Bank. «Wir haben im Jahr 2012 wichtige Weichen für die Zukunft von UBS gestellt und gute Fortschritte bei der Lösung vergangenheitsbezogener Probleme gemacht», liess er in einer am Donnerstag auf dem Intranet der UBS veröffentlichten Stellungnahme verlauten, die der Nachrichtenagentur sda vorliegt.
Die Fortschritte in der Vergangenheitsbewältigung hätten aber zu hohen Sonderbelastungen und buchhalterischen Korrekturen auf den eigenen Verbindlichkeiten geführt. «Ein negatives Ergebnis durch Themen aus der Vergangenheit und die Beschleunigung des Umbaus von UBS ist anders zu bewerten als ein operativer Verlust», verteidigt Weber die Boni an die Geschäftsleitung.
Kleinerer Gesamt-Boni-Topf
Er verwies in der internen Stellungnahme an die Mitarbeiter zudem darauf, dass die Geschäftsleitungsmitglieder genauso wie die anderen Mitarbeiter der Bank mit kleineren Boni als im Jahr davor auskommen müssen. Bei den Geschäftsleitungsmitgliedern, die 2011 und 2012 ganzjährig dabei waren, sei sie um 10 Prozent zurückgegangen.
Insgesamt zahlte die UBS den Mitarbeitern vergangenes Jahr Boni in Höhe von 2,5 Mrd. Franken aus, wie sie bereits im Februar bekannt gegeben hatte. Der Boni-Topf ist damit um 7 Prozent kleiner ausgefallen als noch 2011, wobei allerdings gleichzeitig auch die Zahl der Mitarbeitenden sank.