Wegen Verdachts auf Geldwäscherei eröffnet die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen die UBS. Auslöser des Verfahrens war eine Strafanzeige des Bruno Manser Fonds. Dieser wirft der Grossbank vor, über 90 Millionen Dollar an Korruptionsgeldern entgegengenommen zu haben.
Das Geld soll aus der illegalen Abholzung tropischer Regenwälder im malaysischen Bundesstaat Sabah stammen. Nach Angaben des Bruno Manser Fonds soll Musa Aman, Regierungschef des Bundesstaats, von Holzkonzernen Bestechungsgelder für die Erteilung von Holzkonzessionen und für die Exportgenehmigung von Tropenhölzern verlangen.
Das Geld soll auf Konten der UBS in Hong Kong und Zürich geflossen sein, obwohl dieses nach Ansicht des Bruno Manser Fonds offensichtlich aus Korruption stammte. Die Organisation zeigte darum den UBS-Konzern sowie nicht identifizierte Mitarbeitende der Bank wegen Geldwäscherei an. Darauf stehen als Höchststrafe fünf Jahre Gefängnis und für das Unternehmen Bussen bis zu 5 Millionen Franken.
Umfangreiche Dokumentation
Mit Schreiben vom 29. August, das der Nachrichtenagentur sda vorliegt, informierte die Bundesanwaltschaft den Bruno Manser Fonds über die Eröffnung eines Strafverfahrens. Dieser will an dem Verfahren auch als Privatkläger teilnehmen.
Der Bruno Manser Fonds stützt seine Anzeige auf umfangreiche Recherchen der Organisation Sarawak Report in London. Diese habe Bankauszüge, Zeugenaussagen und weitere Unterlagen gesammelt, sagte Lukas Straumann, Geschäftsführer des Bruno Manser Fonds, der sda. Insgesamt habe man der Bundesanwaltschaft zwei Ordner mit Beweismaterial übergeben.
Die Grossbank, die ins Visier der Ermittler geraten ist, will „mit den Behörden selbstverständlich zusammenarbeiten“, wie sie in einer Stellungnahme schreibt. In sämtlichen Märkten, wo die UBS operiere, tue sie dies im Einklang mit den geltenden regulatorischen Auflagen und Gesetzen. Sie setze weltweit höchste Standards im Kampf gegen Geldwäscherei um, betont die UBS.
Der Bruno Manser Fonds setzt sich für die Erhaltung der tropischen Regenwälder und für die Rechte der Regenwaldbevölkerung ein, insbesondere im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf Borneo. Gründer Bruno Manser hatte dort mehrere Jahre beim Volk der Penan gelebt. Manser verschwand im Mai 2000 in Sarawak. 2005 wurde er für verschollen erklärt.