Die UBS hat den Skandal um die Manipulationen des Libor-Zinssatzes noch nicht hinter sich. Der Chef der krisengeschüttelten Investmentsparte, Andrea Orcel, gelobte aber vor einem Ausschuss des britischen Parlaments, dass er in der Bank aufräumen wolle.
„Wir sind sind sehr darauf konzentriert, die Ehre und das Ansehen wieder aufzubauen, die unsere Organisation in der Vergangenheit hatte“, sagte Orcel am Mittwoch in London. „Ich bin überzeugt, dass wir viel Fortschritt gemacht haben. Ich bin aber auch überzeugt, dass wir noch mehr unternehmen müssen“, sagte der Top-Banker.
Laut Orcel hat die Bank 18 der 40 Mitarbeiter, die bei der UBS im Zentrum der Libor-Manipulationen gestanden hatten, inzwischen gefeuert. Die übrigen in die Affäre verwickelten Banker hatten die Bank schon vorher verlassen.
Der Libor ist der wichtigste Referenzzinssatz der Welt. An ihn sind unzählige Finanztransaktionen auf der ganze Welt geknüpft. Der Zinssatz, der auf Basis von Eingaben grosser Banken täglich in London errechnet wird, ist zwischen 2006 und 2009 von Mitarbeitern einiger dieser Institute manipuliert worden.
Noch nicht ausgestanden
Die UBS musste deswegen im Dezember umgerechnet 1,4 Mrd. Franken zahlen, eine der höchsten je gegen eine Bank verhängte Busse. Auf die Bank könnten auch potenziell kostspielige Klagen zukommen.
Der Ausschuss aus Mitgliedern des britischen Parlaments untersucht die Libor-Affäre, nachdem im vergangenen Sommer die Machenschaften der Banken ans Licht gekommen waren. Am (morgigen) Donnerstag soll unter anderem auch der 2007 bis 2009 als UBS-Konzernchef amtierende Marcel Rohner Red und Antwort stehen.