Nach Zusammenstössen zwischen Polizisten und Demonstranten hat die Hongkonger Regierung weitere Strassensperren räumen lassen. Bis zum Mittwochmorgen wurden nach Polizeiangaben über 100 Aktivisten festgenommen, die sich gegen die Räumung im Viertel Mong Kok wehrten.
Nach Angaben der Studentenvereinigung sind zwei Anführer der prodemokratischen Proteste unter den Festgenommenen. Es handle sich dabei um Joshua Wong und Lester Shum. Beide zählen zu den bekanntesten Gesichtern der seit Wochen andauernden Demonstrationen in der ehemaligen britischen Kronkolonie. Die Polizei bestätigte die Festnahmen der beiden Studenten zunächst nicht.
Nach fast zweimonatigen Protesten hatte ein Gericht die Räumung von Strassenbarrikaden angeordnet. Am späten Dienstagabend war es zu Ausschreitungen gekommen, als Aktivisten gegen die Räumung auf die Strasse gegangen waren, obwohl Protestführer dazu aufgerufen hatten, keinen Widerstand zu leisten.
Bislang waren die Proteste in der chinesischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole überwiegend friedlich verlaufen. Hunderte Menschen blieben trotz der jüngsten Handgemenge auf der Strasse und forderten erneut mehr Demokratie. Die Polizei warnte die Demonstranten vor Festnahmen und möglichen Gefängnisstrafen.