In Spanien sind wegen der Sparmassnahmen der Regierung im vergangenen Jahr mehr als 100’000 Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen worden.
Im Januar 2013 seien in dem Bereich 2,58 Millionen Menschen beschäftigt gewesen, teilte die Regierung am Sonntag mit. Das waren vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor, als es noch 2,69 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst gegeben hatte.
109’091 Menschen verloren demnach innert eines Jahres ihre Arbeitsplätze bei der zentralen und den regionalen Regierungen sowie bei den Universitäten.
Mehr als sechs Millionen Spanier hatten im ersten Quartal dieses Jahres keine Stelle, was einer Arbeitslosenquote von 27 Prozent entspricht. Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen sind junge Leute.
Die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hat zugesichert, bis 2016 ihr Defizit unter die EU-Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken. Erreicht werden soll das vor allem durch Ausgabenkürzungen.
Wirtschaftsminister Luis de Guindos erwartet, dass die Wirtschaft in seinem Land in der zweiten Jahreshälfte wieder wächst. Die Regierung müsse dazu aber das Defizit verringern und Reformen umsetzen, sagte er der Zeitung «El Pais».
«Die Rezession ist vorbei. Die Frage ist nun, wie stark die Erholung ausfallen wird.» Sie sei eine kleine Pflanze in einem Gewächshaus, die gut gepflegt werden müsse.
Die spanische Wirtschaft ist Ende 2011 in die Rezession gerutscht. Nach einem Schrumpfen um 0,5 Prozent im ersten Quartal 2013 erwartet die Regierung nun ein Wachstum von knapp über null Prozent.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte im Juni erklärt, er rechne im Laufe des Jahres mit einer Rückkehr des Euro-Landes zum Wirtschaftswachstum. Der IWF betonte aber, dass Spanien noch immer seine angeschlagenen Banken schützen müsse und mehr unternehmen müsse, um die Arbeitslosigkeit zu verringern.