Für die sogenannte Hornkuh-Initiative sind über 100’000 Unterschriften gesammelt worden. Bergbauer und Initiant Armin Capaul geht davon aus, dass das Volksbegehren zustande kommt, obwohl erst rund drei Viertel der Unterschriften beglaubigt sind.
Capaul bestätigte am Donnerstag eine Meldung des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID). Bis Ende Februar würden nun noch weiter Unterschriften gesammelt, sagte er auf Anfrage. Bis zur Einreichung am 23. März würden die Unterschriften dann noch beglaubigt, um sicherzugehen, dass es sich um mindestens 100’000 gültige Unterschriften handle.
Die Interessengemeinschaft Hornkuh war im April 2012 gegründet worden. Zunächst hatte sie vergeblich einen sogenannten «Hornfranken» gefordert: Der Bund sollte für jede Hornkuh einen Franken pro Tag zahlen.
Am 28. September 2014 wurde schliesslich die Hornkuh-Initiative lanciert. Sie verlangt, dass Produktionsformen, die besonders naturnah, umwelt- und tierfreundlich sind, mit wirtschaftlich lohnenden Anreizen gefördert werden.
Insbesondere soll der Bund dafür sorgen, dass Halterinnen und Halter von Kühen, Zuchtstieren, Ziegen und Zuchtziegenböcken finanziell unterstützt werden, solange die ausgewachsenen Tiere Hörner tragen.
In der Schweiz werden den meisten Kälbern nach vorgängiger Schmerzausschaltung die Hornanlagen ausgebrannt. Laut der Nutztierschutzorganisation Kagfreiland sind inzwischen fast drei Viertel der Milchkühe hornlos, wie der LID schreibt.
Bauern enthornen ihre Tiere, um einerseits die Verletzungsgefahr zu senken, aber andererseits auch aus wirtschaftlichen Überlegungen: Denn Kühe mit Hörnern brauchen im Stall mehr Platz.