Die Zahl der Toten nach schweren Monsun-Unwettern in Sri Lanka ist auf mindestens 113 gestiegen. Mehr als 100 weitere Menschen würden vermisst, teilte Regierungssprecher Rajitha Senaratne am Samstag mit.
Das Militär des asiatischen Landes weitete seine Such- und Rettungsmassnahmen in den betroffenen Gebieten aus. Das Nachbarland Indien schickte erste Hilfsgüter.
Sintflutartige Regenfälle lösten am Freitag im Westen und Süden Sri Lankas zahlreiche Erdrutsche und die schwersten Überschwemmungen seit rund 14 Jahren aus. Senaratne zufolge flohen fast 500’000 Menschen. Die meisten von ihnen suchten in Notunterkünften Zuflucht.
Besonders stark betroffen waren die Regionen um die Städte Ratnapura, Kalutara und Matara im Süden der Insel. In Ratnapura und Kalutara wurden den Angaben zufolge mehr als 100 Häuser durch Erdrutsche zerstört. Auch die Hauptstadt Colombo war von Überflutungen betroffen.
Indische Hilfe
Die Monsunzeit ist für Landwirtschaft und Stromerzeugung lebenswichtig. Sie sorgt aber zugleich immer wieder für Tod und Zerstörung. Bei den bislang schwersten Unwettern in Sri Lanka starben im Mai 2003 250 Menschen, 10’000 Häuser wurden zerstört. Im Mai vorigen Jahres starben mehr als 100 Menschen in der Hauptstadtregion durch Überschwemmungen.
Die Streitkräfte schickten Soldaten zum Katastropheneinsatz in die von Erdrutschen schwer getroffenen Gebiete und stellten Flugzeuge für Hilfsmissionen bereit. Militärfahrzeuge brachten Betroffene über überflutete Strassen in Sicherheit.
Unterdessen erreichte ein erstes indisches Kriegsschiff mit medizinischen Hilfsgütern die Hauptstadt Colombo. Ein zweites sollte am Montag folgen. Indien bot auch Helikopter und weitere Hilfen an.