Über 2000 Flüchtlinge am Wochenende vor Süditalien gerettet

Die italienische Marine hat am vergangenen Wochenende mehr als 2000 Migranten im Mittelmeer gerettet. Sie wurden von italienischen Schiffen in Sicherheit gebracht, die im Rahmen der Mission «Mare Nostrum» im Meer zwischen Sizilien und Libyen patrouillieren.

Bootsflüchtlinge kommen in Reggio Calabria an (23. Juli 2014) (Bild: sda)

Die italienische Marine hat am vergangenen Wochenende mehr als 2000 Migranten im Mittelmeer gerettet. Sie wurden von italienischen Schiffen in Sicherheit gebracht, die im Rahmen der Mission «Mare Nostrum» im Meer zwischen Sizilien und Libyen patrouillieren.

1700 Flüchtlinge sollen am Montagvormittag im Hafen der süditalienischen Stadt Reggio Calabria eintreffen, berichteten italienische Medien. Am Sonntag waren 201 Migranten in der sizilianischen Hafenstadt Augusta eingetroffen; die Behörden nahmen bei der Landung fünf Schlepper fest. Weitere Flüchtlinge erreichten zudem an Bord kleinerer Schiffe die italienische Küste.

Die Oppositionsparteien setzen die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi zunehmend unter Druck und fordern, die Ankunft der Flüchtlinge in Italien zu unterbinden. Die Forza Italia um Silvio Berlusconi rief die EU zu einem sofortigen Einsatz in Libyen auf, um die Abfahrt der Flüchtlingsboote zu verhindern. Die Partei warnt vor den zunehmenden Ausgaben Italiens, um die Ankunft der Flüchtlinge zu bewältigen.

Die ehemalige radikal-liberale Aussenministerin Emma Bonino drängt auf die Ernennung eines europäischen Kommissars für den Mittelmeerraum, der sich ausschliesslich mit der Flüchtlingsproblematik befassen soll.

In diesem Jahr kamen weit über 70’000 Migranten in Italien an, darunter eine erhebliche Anzahl syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge. Die italienische Regierung rechnet damit, dass bis Ende des Sommers bis zu 100’000 Flüchtlinge über das Meer Süditalien erreichen werden.

Nächster Artikel