Die Schweiz hat 2011 2,736 Milliarden Franken oder 0,46 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe ausgegeben. Damit liegt die Schweiz unter den 23 Ländern der OECD-Liste auf Rang 11. Gegenüber dem Vorjahr hat sie sich um einen Rang verbessert.
Das geht aus den jüngsten Zahlen der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hervor. Mit dem Anteil von 0,46 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) lag die Schweiz 2011 genau im Durchschnitt der Leistungen der OECD-Länder. An der Spitze der OECD-Liste rangieren Schweden, Norwegen und Luxemburg mit rund einem Prozent ihres BNE.
2010 hatte die Schweiz knapp 2,4 Mrd. oder 0,4 Prozent ihres BNE für Entwicklungshilfe aufgewendet. Sie lag damit unter dem damaligen OECD-Schnitt von 0,49 Prozent.
Parlament beschloss Erhöhung
Im Februar 2011 hatte das eidgenössische Parlament beschlossen, die Entwicklungshilfe bis 2015 auf 0,5 Prozent des BNE zu erhöhen. Damit ist die Schweiz eines der wenigen Industrieländer, die ihre Entwicklungshilfe erhöhten.
Die Länder des OECD-Entwicklungsausschusses DAC haben 2011 insgesamt 133,5 Mrd. Dollar für Entwicklungshilfe ausgegeben, real 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr – dies nach einem ständigen Wachstum von mehr als 10 Jahren.
Vor allem Krisenländer wie Griechenland und Spanien, aber auch Belgien und Österreich, strichen ihre Entwicklungshilfe-Budgets teils drastisch zusammen, wie alliancesud, die Arbeitsgemeinschaft verschiedener Hilfswerke, festhält.
Kritik wegen «Phantomhilfe»
Die Organisation kritisiert den hohen Anteil der «Phantomhilfe» in der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit. So werden etwa Ausgaben für Asylsuchende im Inland, die mit Entwicklungshilfe nichts zu tun hätten, sowie bilaterale Schuldenerlasse, zur Entwicklungshilfe gezählt.
Ohne Asylausgaben und Entschuldung hätte die Schweizer Entwicklungshilfe 0,36 Prozent des BNE erreicht, schreibt alliancesud.