Bei der Explosion eines Tankwagens auf einer Autobahn in Kenia sind am Samstagabend mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe zahlreiche Verletzte, die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen.
Der mit Benzin beladene Tanklaster habe auf einer Autobahn nahe der Stadt Naivasha mehrere andere Fahrzeuge gerammt und sei dann in Flammen aufgegangen, teilte ein Vertreter der Katastrophenschutzbehörde mit. Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge in Karai ausserhalb von Naivasha nordwestlich der Hauptstadt Nairobi.
Nach Angaben des Roten Kreuzes hatte der Fahrer des Tanklasters die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Mehr als elf Fahrzeuge brannten aus. Nach Angaben von Augenzeugen wurden sie von einem riesigen Feuerball erfasst.
Ein Polizist am Unglücksort sprach von einem «schrecklichen» Unfall. Viele Menschen seien bei lebendigem Leib verbrannt, manche in ihren Autos und manche auf der Flucht vor den Flammen. Der Autofahrer George Rono sagte, er habe das Unglück «mit Glück überlebt». Er habe erst das Hupen mehrerer Autos und dann einen lauten Knall gehört. Als er das Feuer gesehen habe, sei er den Flammen ausgewichen und aus dem Wagen gesprungen.
Brennende Menschen
«Es war wie in einem Horrorfilm», sagte die Ladenbesitzerin Jane Muthoni, die von ihrem Geschäft zur Unfallstelle eilte, um den Verletzten zu helfen. Die Bilder von brennenden Menschen in ihren Autos würden sie wohl noch lange verfolgen. Als die Feuerwehr die Flammen gelöscht hatte, kümmerten sich Zivilisten und das Rote Kreuz am Unfallort um die Verletzten. Schwerverletzte wurden ins Spital gebracht.
Die Autobahn, auf der sich das Unglück ereignete, ist eine wichtige Verbindungsstrasse, die von Nairobi nach Nakuru im Westen Kenias und weiter bis nach Uganda führt. Auf der stark befahrenen Autobahn ereignen sich immer wieder schwere Unfälle.
Streik in Spitälern
2009 waren bei der Explosion eines Tanklasters auf einem anderen Streckenabschnitt mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen. Damals war ein Laster nach einem Verkehrsunfall umgekippt. Anschliessend strömten zahlreiche Menschen zum Unglücksort, um auslaufendes Benzin abzuschöpfen.
Helfer befürchteten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen könnte. Erschwerend kam hinzu, dass in den Spitälern des Landes die Ärzte und Pfleger bereits den fünften Tag in Folge für höhere Gehälter streikten.