Bei neuen blutigen Stammeskämpfen sind im Südsudan mindestens 46 Menschen ums Leben gekommen. Lokale Medien berichteten, dass Angehörige des Stammes der Murle am Montagabend Angehörige der ethnischen Gruppe der Dinka angegriffen hätten.
Die Attacke ereignete sich im Bundesstaat Jonglei im Nordwesten des Landes. Unter den Opfern waren auch viele Frauen und Kinder. Erst vor wenigen Tagen waren bei einem ähnlichen Angriff Dutzend Menschen gestorben.
Seit Wochen kommt es in dem Gebiet immer wieder zu Vergeltungsaktionen, nachdem Tausende schwer bewaffnete Anhänger des Stammes der Lou Nuer Anfang Januar die Stadt Pibor gestürmt und Jagd auf Mitglieder der Murle gemacht hatten.
Es war unklar, warum nun die Dinka überfallen wurden, jedoch berichtete die Zeitung „Sudan Tribune“, dass Mitglieder der Gruppe zuvor Lou-Nuer-Krieger unterstützt hätten. In dem Konflikt geht es unter anderem um knappe Ressourcen und Viehdiebstähle. Die Gewalt hatte Ende vergangenen Jahres begonnen.
Zehntausende Menschen sollen bereits vertrieben worden sein. Der Südsudan hatte sich erst im Juli nach einem Volksentscheid vom nördlichen Sudan abgespalten. Das nunmehr 54. afrikanische Land leidet auch immer wieder unter Grenzkonflikten.