Über 50 Tote und Dutzende Verletzte bei Anschlägen im Irak

Die Serie von Anschlägen auf irakische Schiiten reisst kurz vor einem wichtigen religiösen Feiertag nicht ab. Bei mehreren Anschlägen wurden am Dienstag Dutzende Menschen getötet.

Im Irak nimmt die Gewalt kein Ende. Trümmer nach einem Anschlag am 29. Juni (Archiv) (Bild: sda)

Die Serie von Anschlägen auf irakische Schiiten reisst kurz vor einem wichtigen religiösen Feiertag nicht ab. Bei mehreren Anschlägen wurden am Dienstag Dutzende Menschen getötet.

Allein bei einem Bombenanschlag nahe einer schiitischen Moschee in der südirakischen Stadt Diwanija wurden am Dienstag Polizeikreisen zufolge 40 Menschen getötet und 75 verletzt. In der Moschee waren schiitische Pilger versammelt, die auf dem Weg nach Kerbala waren.

Nach Angaben der Polizei war die Bombe in einem Kleinlaster versteckt. Gegen 10 Uhr explodierte das Fahrzeug auf dem Gemüse- und Fischmarkt in Diwanijah.

Der Vorsitzende des Provinzrates, Dschubair al-Dschaburi, machte sunnitische Aufständische mit Verbindungen zur Al-Kaida für die Tat verantwortlich. Die Behörden verhängten eine teilweise Ausgangssperre und riegelten die Stadt ab.

Anschläge im Raum Kerbela

In der Stadt Kerbela gelang es zwei Selbstmordattentätern trotz verschärfter Sicherheitsmassnahmen, sich inmitten von schiitischen Pilgern in die Luft zu sprengen.

Nach Informationen von Spitalärzten rissen die Täter sieben Menschen mit in den Tod. Die Mediziner zählten 40 Verletzte. Die Attentäter hätten die in zwei Autos versteckten Sprengsätze auf einem Gemüsemarkt am südlichen Stadtrand gezündet, hiess es.

Wie aus Polizeikreisen verlautete, seien zudem in der Nähe von Kerbela zwei am Strassenrand deponierte Bomben explodiert. Dabei starben vier Menschen, rund 30 wurden verletzt.

Seit Tagen strömen schiitische Muslime in die rund 100 Kilometer südlich von Bagdad gelegene Stadt Kerbela. Sie wollen dort am Freitag an den Feierlichkeiten zum Andenken an den Geburtstag des Imams Al-Mahdi teilnehmen. Nach Angaben der lokalen Verwaltung sind unter den Pilgern auch mehr als 3000 Schiiten aus dem Ausland.

Da insgesamt mehrere Millionen Pilger erwartet werden, hatten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen rund um Kerbela bereits vor einigen Tagen verschärft. Tausende Soldaten und Polizisten wurden dort zusätzlich stationiert.

Polizisten getötet

In Tadschi nördlich der Hauptstadt wurden laut Innenministerium zwei Menschen bei der Explosion zweier Bomben getötet, unter ihnen ein Polizist. Unter den 14 Verletzten waren ebenfalls acht Polizisten. Ein Polizist starb ausserdem bei der Explosion eines am Strassenrand platzierten Sprengsatzes, als eine Patrouille vorbei lief.

Die sunnitische Islamische Partei verurteilte die Terrorserie. In einer Erklärung der Partei hiess es, die verschiedenen Volksgruppen des Irak sollten im Angesicht der Gewalt noch enger zusammenstehen.

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