Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen aus der Schweiz suchen sich ihre Absatzmärkte im Fernen Osten. Bereits 56 Prozent der Schweizer KMU beabsichtigen, in die Region Asien-Pazifik zu exportieren. Im letzten Quartal gaben dies erst 49 Prozent an.
Insbesondere China wird neben den klassischen europäischen Exportmärkten zu einem wichtigen Abnehmerland. 37 Prozent der rund 200 befragten KMU nannten China als Exportdestination. Vor drei Monaten waren es erst 31 Prozent gewesen. Dies geht aus dem am Dienstag publizierten KMU-Exportindikator hervor, der von Credit Suisse und Switzerland Global Enterprise (S-GE) erstellt wird.
Die Credit Suisse prophezeit den Schweizer KMU in China gute Exportaussichten. Zwar werde sich die chinesische Konjunktur im zweiten Halbjahr voraussichtlich etwas abkühlen, heisst es in der Mitteilung. Für das Gesamtjahr prognostiziert die Grossbank China dennoch ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent. Entsprechend bestünden gute Absatzchancen, so die Credit Suisse.
In China besonders aktiv sind Unternehmen aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Auch die grösseren KMU mit mehr als 50 Mitarbeitenden sind – wenig überraschend – häufiger im komplexen chinesischen Exportmarkt präsent. Probleme sehen die KMU beim Export nach China vor allem im administrativen und rechtlichen Bereich. Auch die mangelnde preisliche Wettbewerbsfähigkeit sowie kulturelle und sprachliche Hürden bereiten Sorgen.
Mehr als ein Drittel der befragten KMU gab an, dass sie das Freihandelsabkommen mit China, das nun seit zwei Jahren in Kraft ist, bereits nutzen oder in naher Zukunft nutzen werden. Von jenen Firmen, die das Abkommen nutzen, erklärten über drei Viertel, dass es bei der Anwendung keine Probleme gebe.
Nicht nur nach China, auch insgesamt dürften die Exporte anziehen: Die von Switzerland Global Enterprise (S-GE) erhobene Exportstimmung bei den KMU ist so gut wie seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses vor eineinhalb Jahren nicht mehr. Über 40 Prozent der KMU erwarten einen Exportzuwachs. Im letzten Quartal war es erst rund ein Drittel gewesen.
Der Optimismus spiegelt sich auch im Exportbarometer der Credit Suisse wider, das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet. Dieses steht bei 1,13 Punkten und damit über dem langjährigen Durchschnitt von 1.