Für die Schweizer Hotellerie machte sich die Abschaffung des Euro-Mindestkurses besonders bei den Gästen aus Europa bemerkbar. Dafür kamen deutlich mehr Touristen aus Asien in die Schweiz.
Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses haben die Schweizer Hotels einen Rückgang bei den Übernachtungen hinnehmen müssen. Im ersten Halbjahr sank die Zahl der Übernachtungen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester.
Insgesamt gab es von Januar bis Ende Juni 17 Millionen Logiernächte, wie das Bundesamt für Statistik am Dienstag (BFS) bekannt gab. Das sind 109’000 weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang liegt an den Ausländern. Bei den ausländischen Touristen sank die Nachfrage um 1,9 Prozent. Derweil lagen Inländer häufiger in hiesigen Hotelbetten (plus 0,9 Prozent).
Für Deutsche zu teuer
Besonders deutlich machte sich die Abschaffung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei den Gästen aus Europa bemerkbar. Hier sank die Zahl der Übernachtungen um 8 Prozent.
Vor allem die preisempfindlichen Deutschen blieben fern. Deutschland verbuchte mit einem Minus von 198’000 Übernachtungen die deutlichste absolute Abnahme aller Herkunftsländer. Das sind 9,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch die Nachfrage aus Frankreich (minus 7,1 Prozent), Italien (minus 7,6 Prozent) und den Niederlanden (minus 9,4 Prozent) sackte erheblich ab.
Neben dem Frankenschock wirkte sich auch die Ukraine- und Russlandkrise aus. Bei den Gästen aus Russland brachen die Übernachtungen um beinahe einen Drittel ein.
Asiaten kommen häufiger
Dagegen machten die Asiaten einen Teil des Rückgangs wett. Die Zahl der Übernachtungen von Asiaten stieg um 16,1 Prozent. Besonders die Chinesen kamen zahlreicher. Hier kletterten die Übernachtungszahlen um ein Drittel.
Mit 135’000 Logiernächten wies China (ohne Hongkong) das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer aus. Auch die Inder (plus 26,7 Prozent) und die Thais (plus 35 Prozent) kamen zahlreicher.