Barry Callebaut hat dank einer Übernahme in den ersten neun Monaten 2013/14 massiv mehr Schokolade verkauft. Dank der zugekauften Kakaosparte der Singapurer Petra Foods schnellte die Verkaufsmenge um 15,8 Prozent nach oben auf 1,3 Mio. Tonnen.
Das trieb den Umsatz um 22 Prozent auf 4,3 Mrd. Fr. in die Höhe, wie der weltgrösste Schokoladehersteller am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen betrug der Zuwachs 25,2 Prozent.
Den Zukauf bei Petra Foods ausgeklammert hätte Barry Callebaut mengenmässig 2,4 Prozent mehr Schokolade abgesetzt und der Umsatz wäre um 6,8 Prozent gestiegen. Der globale Schokoladenmarkt verzeichnete zum Vergleich ein Volumenwachstum von 2,8 Prozent.
Als Wachstumstreiber wirkten die Schwellenmärkte, wo die Verkaufsmenge um nicht weniger als 63 Prozent stieg, ohne die Petra-Foods-Sparte um 18,2 Prozent. Die Division Gourmet und Spezialitätenprodukte legte um 6,9 Prozent zu. Zum Umsatzanstieg trugen auch durchschnittlich höheren Rohstoffpreise bei.
Bei den industriellen Produkten standen weiterhin die Steigerung der Produktemarge und selektive Verkäufe im Zentrum, berichtet der Konzern weiter. Die Verkaufsmenge in dieser Sparte nahm um 1,8 Prozent zu.
Volumenrückgang
Bei der Entwicklung auf den verschiedenen Märkte musste Barry Callebaut in Europa, im Nahen Osten und Afrika einen mengenmässigen Rückgang um 0,2 Prozent hinnehmen. Bei den industriellen Produkten und und im Gourmet/Spezialitätenbereich resultierte in dieser Region ein Umsatzwachstum von 10 Prozent. In einigen Ländern verlangsamte sich indessen die Dynamik wegen wirtschaftlichen und politischen Problemen
In Nord- und Südamerika stiegen die Umsätze um 7,4 Prozent und das Volumen um 6,2 Prozent. Aus dem Raum Asien meldet der Schokoladehersteller ein anhaltendes Wachstumstempo. Die Verkaufsmenge stieg um 9,6 Prozent und der Umsatz weitgehend im Einklang damit um 11,3 Prozent.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten mit Blick auf die wichtigeren Volumen-Zahlen nicht erreicht, während der Umsatz etwas höher lag als prognostiziert. Auch die Anleger nahmen die Zahlen unfreundlich zur Kenntnis. In einem positiven Gesamtmarkt verloren die Aktien des Konzerns an Wert.
Mit Mittelfristzielen auf Kurs
Im Ausblick nennt der Konzern die vollständige Integration des erworbenen Kakaogeschäfts und die Steigerung der Produktmargen als Prioritäten. Zugleich bereitet die Gruppe die nächste Wachstumsphase vor, indem sie die bestehenden Fabriken ausbaut und weiter in die ganze Organisation investiert.
Bei den mittelfristigen Zielen sieht sich Barry Callebaut auf der Schokoladenseite: Ab der Konsolidierung des zugekauften Kakaogeschäfts sollten die Verkäufe jährlich um 6 bis 8 Prozent steigen und die EBIT-Marge pro Tonne bis 2015/16 wieder auf den Stand vor der Akquisition steigen (256 Fr.).