UEFA-Präsident Michel Platini weist in einem offenen Brief an die englische Zeitung «Telegraph» mögliche Korruptionsvorwürfe im Zuge der WM-Vergabe 2022 nach Katar scharf zurück.
Der Franzose beklagte «unbegründete Gerüchte», die auf sein Image abzielten. «Ich finde es erstaunlich, dass Gespräche mit einem anderen Mitglied aus dem FIFA-Exekutivkomitee zu einer Staatsangelegenheit gemacht werden», schrieb Platini an den Chefredakteur des «Telegraph».
Im Zuge der Korruptionsvorwürfe gegen die Katar-Organisatoren hatte der «Telegraph» von einem Treffen Platinis mit dem ehemaligen katarischen Spitzenfunktionär Mohammed bin Hammam unmittelbar vor der WM-Vergabe im Dezember 2010 berichtet. Gegen Bin Hammam waren zuletzt erneut Verdächtigungen laut geworden, dass er Schmiergelder in Höhe von fünf Millionen Dollar an stimmberechtigte Offizielle gezahlt habe. Laut Platini sei es in den Gesprächen um seine Kandidatur für die FIFA-Präsidentschaft gegangen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Platini in der Causa Katar unter Druck gerät. Schon sein Treffen mit dem damaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und dem Emir von Katar kurz vor der WM-Abstimmung im Elysée-Palast hatte für Nebengeräusche gesorgt. Platini hatte in der Vergangenheit nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er für Katar gestimmt habe. «Das ist ein Beweis für meine Transparenz», ergänzte der Europameister von 1984.