Ueli Maurer hält nichts von Boykott der Ukraine wegen Timoschenko

Die in mehreren europäischen Ländern kursierenden Drohungen mit einem politischen Boykott der Fussball-EM in der Ukraine werden nicht von Verteidigungsminister Ueli Maurer geteilt. Er hält es für „nicht opportun“, Sportanlässe für Politik zu missbrauchen.

Sportminister Ueli Maurer hält nichts von einem Boykott der Ukraine (Archiv) (Bild: sda)

Die in mehreren europäischen Ländern kursierenden Drohungen mit einem politischen Boykott der Fussball-EM in der Ukraine werden nicht von Verteidigungsminister Ueli Maurer geteilt. Er hält es für „nicht opportun“, Sportanlässe für Politik zu missbrauchen.

In die Ukraine reist er trotzdem nicht. Er besucht nur das Eröffnungsspiel der Fussball-EM in Polen. Eine Sprecherin des Verteidigungsdepartements VBS bestätigte am Dienstag auf Anfrage der sda Berichte der „Tagesschau“ von Schweizer Fernsehen SRF und der „Neuen Luzerner Zeitung“.

Maurer halte es für „nicht opportun“, Sportanlässe für politische Statements zu missbrauchen. Er reise aber Anfang Juni für einen Arbeitsbesuch nach Polen, das die Fussball-EM gemeinsam mit der Ukraine austrägt.

Neben einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen werde er auch am Eröffnungsspiel Polen-Griechenland vom 8. Juni in Warschau teilnehmen, sagte die Sprecherin.

Ausserhalb der Schweiz haben Reaktionen auf die Behandlung der Oppositionellen Julia Timoschenko immer grössere Kreise gezogen. Mit den Präsidenten Tschechiens, Sloweniens, Österreichs, Deutschlands und Estlands bleiben mindestens fünf Staatsoberhäupter einem mitteleuropäischen Gipfeltreffen von Mitte Mai in der Ukraine fern. Auch EU-Kommissionspräsident Barroso will das Land meiden.

Die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine wurde wegen angeblicher Wirtschaftsvergehen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Timoschenko klagt über Misshandlungen im Gefängnis und befindet sich derzeit im Hungerstreik.

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