Ueli Schnider überrascht an der nordischen WM in Falun mit Rang 8 im Sprint in der klassischen Technik. Marit Björgen und Petter Northug holen die ersten Goldmedaillen für Norwegen.
Ueli Schnider, der mit einem hervorragenden vierten Platz in der Qualifikation für Aufsehen gesorgt hatte, überzeugte auch in den Viertelfinals. Er bog als Erster auf die Zielgerade ein und gewann seinen Heat souverän. In den Halbfinals wurde die Luft dünner. Schniders Ski gab in den Aufstiegen nicht mehr genügend Halt. So befand er sich stets am Schluss der Fünfergruppe. Auf der Zielgerade stiess der 24-Jährige noch auf Platz vier vor. Seine Zeit reichte aber klar nicht, um als Lucky Loser den Finaleinzug zu schaffen.
Jovian Hediger startete in den Viertelfinals im Northug-Sandwich – zwischen Petter und Tomas. Tomas gewann vor Petter, Hediger wurde Fünfter. Allerdings erreichte der Waadtländer, der in der Qualifikation Achter geworden war, erneut eine starke Zeit. Hätte er Simeon Hamilton (USA) noch abgefangen, wäre er als Lucky Loser eine Runde weiter gekommen.
Gianluca Cologna, der die klassische Technik liebt, kam nicht richtig auf Touren. In der Qualifikation (16.) lag er bereits hinter seinen Teamkollegen zurück. In der ersten K.o.-Runde lief es ihm nicht besser. Seine Gegner enteilten ihm früh. Auch Laurien van der Graaff stand in den Viertelfinals auf verlorenem Posten. Im zweiten Anstieg verlor die Bündnerin endgültig den Anschluss. Die Skating-Spezialistin hatte mit dem Überstehen der Qualifikation ihr Soll erfüllt.
Als erste Weltmeisterin in Falun liess sich Marit Björgen feiern. Sie triumphierte knapp vor der schwedischen Lokalmatadorin Stina Nilsson, der 21-jährigen Aufsteigerin des Winters. Die norwegische Sprint-Olympiasiegerin Maiken Caspersen Falla durfte sich Bronze umhängen lassen. Björgen gewann ihre 30. Medaille an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, womit sie in dieser Wertung ihren norwegischen Landsmann Björn Dählie überholte.
Bei den Männern ist Petter Northug seit dem gestrigen Sprint-Triumph vor dem Kanadier Alex Harvey und seinem norwegischen Landsmann Ola Vigen Hattestad alleiniger Rekordweltmeister – er hat nun zehnmal an Weltmeisterschaften Gold gewonnen, einmal mehr als Dählie. Northug, der nach der Saison wegen eines Autounfalls unter Alkoholeinwirkung für 50 Tage in Hausarrest muss, zeigte sich bei der Siegerehrung ungewohnt gerührt und vergoss Tränen des Glücks. Dem streitbaren Nordländer gelang es, eine weitere Lücke in seinem eindrücklichen Palmarès zu schliessen. Der Sprint war der einzige der sechs Langlauf-Wettbewerbe, den der 29-Jährige an einem Grossanlass (WM oder Olympische Spiele) noch nicht gewonnen hat.