Die Umsätze der Schweizer Detailhändler sind im Vorfeld von Weihnachten um 2,9 Prozent zurückgegangen. Weil sich die durchschnittlichen Preise aber ebenfalls zurückbildeten, stiegen die realen Umsätze im Vergleich zum Vorjahr aber um 0,6 Prozent an.
Die Detailhändler hatten im Dezember dem warmen Wetter eine Mitschuld daran gegeben, dass das Weihnachtsgeschäft nicht richtig auf Touren kam. Auch die Tage direkt vor dem Fest und vor den Neujahrstagen haben offenbar nicht noch das grosse Geld in die Kassen der Läden und Kaufhäuser gespült.
Dass die Schweizer im Dezember weniger kauffreudig waren als auch schon, zeigt auch der um saisonale Effekte bereinigte Vergleich mit dem Vormonat: Gegenüber dem November sanken so die Umsätze nominal um 3,4 Prozent, real um 2,9 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch bekannt gab.
Die Einnahmen des Detailhandels mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren fiel verglichen mit Dezember 2010 um 3,2 Prozent zurück, real betrug der Rückgang 0,2 Prozent. Die Nicht-Lebensmittel-Umsätze gingen nominal um 3,2 Prozent zurück, real legten sie aber um 0,3 Prozent zu.
Saisonbereinigt gingen im Detailhandel ohne Treibstoffe die realen Umsätze gegenüber dem November um 3,7 Prozent zurück. Nominal betrugen die Rückgänge laut den BFS-Zahlen 3,5 Prozent.
Rezessive Tendenzen
Das schwierige Klima für Detailhändler dürfte nach einer Prognose des Forschungsinstituts BAK Basel auch im laufenden Jahr anhalten. Laut BAK Basel gingen die Umsätze 2011 um nominal 1,7 Prozent zurück, was das stärkste Minus seit 15 Jahren sei. Allerdings errechnte das Institut auch einen Rückgang der Preise um 2 Prozent.
2012 dürften die Umsätze laut BAK Basel real um 0,4 Prozent zurückgehen. Die Unsicherheit bleibe hoch, da die Tendenz zur Rezession die Arbeitslosigkeit erhöhen könnte. All das verdirbt die Konsumlaune der Schweizer, wie die Wirtschaftsforscher schreiben.