Nach einem Zwischenfall mit 16 Toten in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina sind die Umstände des Blutbads umstritten. Chinas Regierung sprach davon, eine «Terrorgruppe» habe die Sicherheitskräfte attackiert.
Doch schilderten Bewohner des Ortes, dass vielmehr 14 Mitglieder einer uigurischen Familie bei Vorbereitungen für eine Hochzeit getötet worden seien, berichteten der US-Sender Radio Free Asia und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag. Unter den Opfern seien sechs Frauen.
Der Gewaltausbruch hatte sich am Sonntagabend in Sayi Bage (Saybad) im Kreis Shufu nahe Kaschgar ereignet, als der Polizeichef bei Ermittlungen in einem Haus den Schleier einer Muslimin gelüftet habe.
Daraufhin hätten ihn der Ehemann und seine drei Brüder zu Tode geprügelt. Die Polizisten hätten das Feuer eröffnet und 14 Uiguren getötet. Auch der Chef der Staatssicherheit des Bezirks sei ums Leben gekommen.
Nach der amtlichen Version handelte es sich um einen «organisierten, vorsätzlichen Terrorakt» einer Gruppe, die seit August terroristische Aktivitäten geplant und sich mit Sprengsätzen und Waffen gerüstet habe. Sechs Mitglieder seien festgenommen worden.
Wegen der Spannungen zwischen der Minderheit der Uiguren und den Chinesen gilt die Region Xinjiang schon lange als Konfliktherd.