Nach anhaltenden Protesten hat der US-Freizeitpark SeaWorld seine umstrittene Show mit Orcas in San Diego eingestellt. Die über acht Meter langen, schwarz-weissen Schwertwale waren seit vielen Jahren eine der grössten Attraktionen des Parks.
Unternehmenschef Joel Manby teilte nun mit, dass die «One Ocean»-Vorführung nur noch bis Ende 2016 zu sehen sein werde – danach soll es allerdings eine neue Show mit Orcas geben.
Gegen Haltung und Dressur der Wale hatte es lange Proteste gegeben. Orcas gelten als sehr soziale Tiere, die unter Gefangenschaft leiden.
SeaWorld teilte mit, man habe auf die Gäste gehört. Die neue Attraktion ab 2017 werde mehr auf das natürliche Verhalten der Tiere abgestimmt sein. Ausserdem sollten die Zuschauer mehr über den Schutz der auch als Killerwale bekannten Tiere lernen.
Die Besucherzahlen und die Einnahmen bei SeaWorld waren zuletzt deutlich zurückgegangen, und zwar um 17 Prozent auf 3,8 Millionen im vergangenen Jahr. SeaWorld, mit Sitz in Orlando (Florida), betreibt Themenparks in San Diego, Orlando und San Antonio (Texas). 11 von insgesamt 24 Killerwalen befinden sich in San Diego. Die Orca-Show wird nur dort eingestellt.
Entscheid geht Tierschützern nicht weit genug
Die Tiere werden für die Show so gedrillt, dass sie gleichzeitig hoch springen und dann gemeinsam auf das Wasser knallend das Publikum nass spritzen. Auch gemeinsame Tauchmanöver gehören zum Programm, ebenso der Trainer-Ritt auf dem Rücken der Wale.
In ihrem Protest gegen den Einsatz der Orcas in Shows werfen Tierschützer dem Meerespark vor, die Tiere in viel zu kleinen Becken nicht artgerecht zu halten. Die Tierschutzorganisation Peta fragt potenzielle Besucher rhetorisch: «Würden Sie Ihr ganzes Leben in einer Badewanne verbringen wollen?»
Peta begrüsste die Entscheidung für San Diego, sie gehe aber nicht weit genug. Was die Orcas wirklich bräuchten, sei nicht nur ein Ende der Shows, sondern ein Ende des Lebens in Gefangenschaft.
Im Jahr 2013 erschien der Dokumentarfilm «Blackfish». Er prangerte die Bedingungen für Orcas in Gefangenschaft an, auch ehemalige SeaWorld-Trainer äusserten sich kritisch.