Viele Chemikalien belasten schon in kleinsten Mengen die Umwelt. Für einen sorgfältigen Umgang startet die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) die nationale Kampagne „Stopp den Giftzwerg“. Ziel ist es, dass weniger belastende Produkte eingesetzt werden.
Es fängt schon am frühen Morgen an: das duftende Duschgel enthält Chemikalien. Beim Hausputz und der Gartenpflege geht der Chemieeinsatz dann weiter, und auch in der Creme gegen den Muskelkater stecken synthetisch hergestellte Stoffe.
Diese Fülle an Chemikalien hat unerwünschte Nebenwirkungen. „Viele Stoffe belasten als so genannte Mikroverunreinigungen schon in kleinsten Mengen die Umwelt“, sagte Ion Karagounis, Geschäftsleiter von Pusch, laut einer Mitteilung vom Dienstag. Diese „Giftzwerge“ wolle die Kampagne vertreiben.
„Giftlos gärntern“
Während der kommenden beiden Jahre will sich Pusch gemeinsam mit dem Bund, den Kantonen und der Privatwirtschaft dafür einsetzen, dass weniger belastende Produkte verwendet werden. Wenn der Einsatz sich nicht vermeiden lässt, sollen die Chemikalien richtig angewendet und separat entsorgt werden.
Besonders in den Blick nimmt „Stopp den Giftzwerg“ dabei die Pflanzenschutzmittel. An rund der Hälfte der Grundwassermessstellen in der Schweiz lassen sich laut Bundesamt für Umwelt (Bafu) Rückstände davon nachweisen.
Diese stammen nicht nur aus der Landwirtschaft sondern auch aus Siedlungsgebieten. Zum Auftakt der Kampagne zeigten Garten-Experten am Zentrum Hortikultur in Wädenswil ZH daher, wie man „giftlos glücklich“ gärtnert.
So sollten möglichst resistente Pflanzen gewählt werden. Gegen Kirschfliegen helfen Klebfallen und haben sich doch einmal Schädlinge eingenistet, können sie mit Nützlingen bekämpft werden. Einer davon ist der Marienkäfer, der auch als Maskottchen für die Kampagne dient.