Umweltverbrechen haben die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr bis zu 258 Milliarden Dollar gekostet. Das haben die Umweltbehörde der Vereinten Nationen (UNEP) und Interpol errechnet. Der Wert entspricht einer Steigerung um 26 Prozent zum Vorjahr.
Etwa die Hälfte davon sei der illegalen Abholzung von Wäldern zuzuschreiben, hiess es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Auch die unrechtmässige Entsorgung von elektronischem Abfall steuere rund 4 Milliarden Dollar dazu bei.
«Umweltverbrechen nehmen in einem besorgniserregenden Tempo zu», sagte Interpol-Vorsitzende Jürgen Stock. Die Vielschichtigkeit der kriminellen Aktivitäten verlange nach einer umfassenden Antwort, sagte er.
Der Abbau von Gold in Kolumbien werde zur Geldwäscherei missbraucht. Rebellenorganisationen und Terroristen finanzierten sich teils mit dem Handel von Elfenbein. Im ostafrikanischen Tansania wurden im letzten Jahrzehnt rund 3000 Elefanten pro Jahr getötet.
Zu Umweltverbrechen zählen zudem illegale Fischerei und Handel mit Rohstoffen. Damit lägen Umweltverbrechen nach Drogenhandel, Fälschungen, und Menschenhandel an vierter Stelle der kriminellen Geschäfte weltweit, hiess es weiter. Im Vergleich dazu betrage der Wert des illegalen Handels mit Handfeuerwaffen jährlich nur rund 3 Milliarden Dollar.