Unaufmerksamkeit beim Fahren ist laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung eine häufige Ursache von Unfällen mit Toten und Schwerverletzten. 26 Prozent dieser Strassenopfer kamen 2010 zu Schaden, weil Lenker sich zu wenig auf das Fahren konzentrierten.
Unaufmerksamkeit war bei Unfällen mit 68 Getöteten und 1189 Schwerverletzen zumindest mitverantwortlich, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) am Dienstag schrieb. Ablenkungen gebe es viele, innerhalb und auch ausserhalb des Fahrzeuges: Handys, Mitfahrende, Reklametafeln am Strassenrand und übermässig viele Verkehrssignale.
Gemäss von der bfu zitierten Polizeirapporten war die Bedienung von Handys 2010 bei Unfällen mit insgesamt zwei Toten und 16 Schwerverletzten im Spiel. Die Beratungsstelle geht indessen davon aus, dass die Zahl der Unfälle wegen Telefonierens am Steuer deutlich höher liegt.
Auf Schweizer Strassen verbotenes Telefonieren mit dem Handy am Ohr erhöht laut bfu das Unfallrisiko um fast das Fünffache. Mit der erlaubten Freisprechanlage ist es das Vierfache – für die bfu ein Anlass, vom Benutzen einer Freisprechanlage abzuraten. Vielen Autofahrern sei diese Gefahr zu wenig bewusst.
Als „extrem riskant“ bezeichnet die bfu das Verschicken von SMS oder Tweets beim Fahren. Wolle man die Zahl der Unfälle wegen zu wenig Aufmerksamkeit senken, brauche es unter anderem intensivere Polizeikontrollen und Informationskampagnen, hält sie fest.