Das ungarische Parlament hat am Dienstag für die Festsetzung aller Flüchtlinge im Land gestimmt. Die Massnahme wurde von einer breiten Mehrheit der Abgeordneten in Budapest verabschiedet.
Die Flüchtlinge sollen demnach künftig in «Transitzonen» in Grenznähe festgehalten werden, bis über ihr Asylverfahren endgültig entschieden wurde. 138 Abgeordnete stimmten für das Vorhaben, bei sechs Nein-Stimmen und 22 Enthaltungen.
Der Entscheid gilt sowohl für neu ankommenden Flüchtlinge wie auch für Asylbewerber, die sich bereits in Ungarn aufhalten. Im Jahr 2013 hatte Ungarn auf Druck der EU noch auf ein systematisches Festhalten von Flüchtlingen verzichtet.
In Ungarn hatten im vergangenen Jahr 29’432 Personen ein Asylgesuch gestellt. 425 erhielten Asyl im osteuropäischen Land. Seit Anfang Jahr wurde in Ungarn die Ankunft von 345 Flüchtlingen registriert. Das Land hatte sich 2015 gegen den damals über den Balkan kommenden Flüchtlingsstrom abgeschottet.