Die Schweiz gewinnt in der EM-Qualifikation gegen Estland ungefährdet 3:0. Fabian Schär, Granit Xhaka und Haris Seferovic schiessen die Tore. Nach einer halben Stunde führt die Schweiz schon 2:0.
Nach dem dritten Sieg im sechsten Spiel unter Nationalcoach Vladimir Petkovic hat die Schweiz einen Abstand von drei Punkten zu Litauen gelegt. Doch konnte die SFV-Auswahl kein Terrain gutmachen auf Leader England und das punktgleiche zweitklassierte Slowenien, die gegen Litauen (4:0) beziehungsweise San Marino (6:0) ebenso deutlich gewannen.
Von wegen Geduldsspiel: Die Schweizer legten eine starken Start hin, setzten den Gegner sofort unter Druck und wurden dafür früh belohnt. Mit den ersten beiden Schüssen auf das Tor waren sie erfolgreich. Im Anschluss an einen Corner und der Flanke von Xherdan Shaqiri lenkte Fabian Schär den Ball mit dem Kopf zum 1:0 ins Tor (17.). Zehn Minuten später legte Shaqiri den Ball am Strafraum quer zu Granit Xhaka, der mit einem scharfen und platzierten Flachschuss traf.
Pflicht erfüllt
Die Schweizer entschieden die Partie somit schon in der ersten halben Stunde. Im November gegen Litauen hatte es beim 4:0 bis zur 66. Minute gedauert, ehe der Bann gebrochen war. Und die Esten hatten in den ersten 27 Minuten gleich viele Tore kassiert wie im Herbst in den vier Spielen gegen Slowenien (1:0), England (0:1), Litauen (0:1) und San Marino (0:0).
Die Schweiz war dem Gegner, der im Fifa-Ranking als Nummer 87 geführt ist, klar überlegen. Die Luft und die Spannung waren daher früh raus aus dem Spiel. Nach der Pause gewährten die Schweizer den Esten im Mittelfeld mehr Platz, was die Gäste immerhin zu zwei gefährlichen Weitschüssen nutzten, zu einer herausgespielten Chance kamen sie aber nicht. Die Schweizer sorgten auch nicht für Spektakel. Sie griffen kontrolliert an, suchten aber weitere Tore nicht mit letzter Vehemenz. Immerhin gelang Haris Seferovic in der 80. Minuten noch der dritte Treffer. Das Zuspiel kam wieder von Shaqiri.
Shaqiri an allen Toren beteiligt
Xhaka war auf halblinker Position im Mittelfeld der eigentliche Spielgestalter. Er zeigte eine komplette Leistung: viele Ideen im Spiel nach vorne und Zweikampfstärke, wenn es um die Defensivarbeit ging. Gut war auch Shaqiri, der sich wie von Trainer Petkovic gefordert auf der gesamten Breite des Strafraums bewegte. Er war es, der an allen Toren beteiligt war und der neben den Treffern die drei gefährlichsten Schüsse abgab. Valon Behrami war hinter ihm der grosse Kämpfer und Renner, der wiederholt im Ansatz gefährliche Konter taktisch geschickt unterband. Seferovic wurde in der Schlussphase für sein immenses Laufpensum mit dem dritten Tor in der EM-Qualifikation belohnt.
Dafür zogen sein Sturmpartner Josip Drmic und Captain Gökhan Inler, dem ungewöhnlich viele einfache Fehler unterliefen, einen schwächeren Abend ein. Der Torhüter Yann Sommer war wie die beiden Innenverteidiger Schär und Djourou nie gefordert. Auf der rechten Aussenbahnen war Stephan Lichtsteiner gewohnt stürmisch, aber auch mit überschaubarem Output. Auf der anderen Seite war Rodriguez mit vielen Ballkontakten, aber auch ihm gelang wenig Zählbares.
(Bild: Screenshot uefa.com)
Swissporarena, Luzern. – 14’500 Zuschauer (ausverkauf). – SR Makkelie (Ho). – Tore: 17. Schär (Shaqiri) 1:0. 27. Xhaka (Shaqiri) 2:0. 80. Seferovic (Shaqiri) 3:0.
Schweiz: Sommer; Lichtsteiner (78. Widmer), Schär, Djourou, Rodriguez; Behrami, Inler, Xhaka (87. Frei); Shaqiri; Seferovic, Drmic (62. Stocker).
Estland: Pareiko; Teniste, Jääger, Klavan, Mets, Kallaste; Wassiljew, Dimitrijew (62. Kruglow), Antonow; Senjow (87. Alliku), Anier (56. Ojamaa).
Bemerkungen: Schweiz ohne Senderos (verletzt). Verwarnungen: 44. Senjow (Foul). 51. Dimitrijew (Unsportlichkeit). 56. Xhaka (Foul).
Resultate der Gruppe E: England – Litauen 4:0 (2:0). Slowenien – San Marino 6:0 (1:0). Schweiz – Estland 3:0 (2:0).