Corrado Pardini, Sektorleiter Industrie bei der Gewerkschaft Unia, lud am Freitag Wirtschaftsgrössen wie Swatch-Chef Nick Hayek und Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde. Ziel ist, einen gemeinsamen Prozess gegen die Deindustrialisierung anzustossen.
«Was wir heute tun – dafür war es höchste Zeit», sagt Corrado Pardini, Sektorleiter Industrie bei der Gewerkschaft Unia. Die Unia lud am Freitag Wirtschaftsgrössen wie Swatch-Chef Nick Hayek und Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde.
«Das nennt man Sozialpartnerschaft», sagte Pardini in Bern. Diese sei in letzter Zeit etwas aus der Usanz gekommen. Angesichts der drohenden Deindustrialisierung müsse man aber einen Prozess in Gang bringen. «Finden die Sozialpartner keinen Weg, wird es keine Lösungen geben, weder für das Frankenproblem, noch für den Werkplatz und erst recht nicht für unsere schwierig gewordenen Beziehungen zu Europa», sagte er.
«Echte Industrielle» gelobt
Spuhler und Hayek bezeichnete er als «echte Industrielle». Hinter ihnen würden keine anonymen Investmentfonds, Hedgefonds oder Private Equity Fonds die Fäden ziehen. Sie würden beweisen, dass an der Deindustrialisierung nichts naturläufig sei.
Hayek sprach von einem «verdammt vergifteten Cocktail», den man zurzeit habe. Dabei sprach er zum einen auf den stark überbewerteten Franken an, machte aber auch einen Seitenhieb gegen die Gewerkschaften: «Und dann kommt der Rechsteiner und sagt: Jetzt machen wir Lohnerhöhungen.»
Hayek und Spuhler lobten die Schweizer Gewerkschaften verglichen mit anderen in Europa aber als wenig ideologisch. Das sei wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit und den Werkplatz. «Diese Flächentarifverträge in Deutschland – das ist Mumpitz», sagte Spuhler. Es brauche dezentrale Lösungen.