UNICEF fürchtet harten Winter für Flüchtlingskinder

Der heraufziehende Winter bedroht nach Einschätzung des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF Millionen Flüchtlingskinder in Syrien und im Irak. Viele Kinder in der Region seien «schutzlos Kälte, Regen und Wind ausgesetzt», erklärte die Organisation am Freitag.

Ein syrisches Flüchtlingsmädchen in einem türkischen Camp (Archiv) (Bild: sda)

Der heraufziehende Winter bedroht nach Einschätzung des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF Millionen Flüchtlingskinder in Syrien und im Irak. Viele Kinder in der Region seien «schutzlos Kälte, Regen und Wind ausgesetzt», erklärte die Organisation am Freitag.

Zahlreiche Bedürftige könnten jedoch «nicht erreicht werden, da sie entweder in schwer zugänglichen Konfliktgebieten leben oder weil nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen», hiess es weiter.

UNICEF will nach eigenen Angaben zusammen mit Partnern Winterpakete mit warmer Kleidung für insgesamt eine Million Babys, Kleinkinder und Jugendliche verteilen. Ziel sei, allein in Syrien etwa 400’000 Flüchtlingskinder zu versorgen, doch wegen Finanzierungslücken hätten bisher nur knapp 240’000 Pakete bereitgestellt werden können. Die UNO-Organisation rief daher zu Spenden auf.

Auch die Schweiz schickt Hilfe in die Region. Am Montag wurde eine Hilfslieferung mit 1000 Winterzelten in den Norden des Iraks auf den Weg gebracht. Angehörige des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) nehmen die Lieferung, zu der auch Heizkörper, Thermodecken und Schlafmatten gehören, in Erbil in Empfang.

Ende Oktober beschloss der Bundesrat, die notleidende Bevölkerung in Syrien und im Irak mit weiteren 20 Millionen Franken zu unterstützen. Die aktuelle Hilfsgüterlieferung ist eine erste Massnahme davon.

Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat seit Juni grosse Teile des Nordiraks und Gebiete im benachbarten Syrien überrannt und zahlreiche Menschen in die Flucht getrieben. Bisher gelang es trotz unterstützender Luftangriffe einer internationalen Koalition aus westlichen und arabischen Ländern auf IS-Stellungen nicht, die Extremisten entscheidend zurückzudrängen.

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